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Swift-Anschlagspläne: Chats über Waffenkäufe?

Drei Wochen nach dem mutmaßlich vereitelten Anschlag auf ein Konzert von Taylor Swift kommen offenbarte DSN-Chef Omar Haijawi-Pirchner weitere Details aus den Ermittlungen. Man wisse, welches der drei Konzert angegriffen werden sollte und habe brisante Chats gesichert.

Wie Omar Haijawi-Pirchner am Dienstag in der ZiB2 bekanntgab, wurden beim 19-jährigen Hauptverdächtigen aus Ternitz mittlerweile Chats sichergestellt, die darauf hindeuten würden, "dass es in tieferliegenden Chats Absprachen gab zu Waffenkäufen. Dass versucht wurde, hier an Waffen zu kommen."

Erste Details aus den Handyauswertungen hätten auch gezeigt, auf welches der drei Konzerte der mutmaßliche Anschlag geplant gewesen sein soll. Das Datum wollte der DSN-Chef aber im TV nicht nennen.

Allerdings gab der DSN-Chef auch bekannt: Rund 870 selbstlöschende Nachrichten konnten nicht wiederhergestellt werden. Er nahm dies zum Anlass, wieder für die Befugnis zur Überwachung von Messengerdiensten zu werben. 

Terroranschlag "größeren Ausmaßes" verhindert

Informationen, die man nun im Nachhinein durch die Auswertung des sichergestellten Mobiltelefons bekommen habe - wie etwa um welche Sprengstoffe es sich handelt, welche chemischen Substanzen verwendet wurden und wer zu dem Netzwerk des mutmaßlichen Attentäters gehöre - hätte man mit der Möglichkeit der Messengerüberwachung gehabt, sobald man wusste, dass "er gefährlich ist".

Auch den Inhalt der 870 selbstlöschenden Nachrichten, die nun nicht mehr herzustellen sind, hätte man gekannt, wenn man "mitlesen" hätte dürfen, warb er einmal mehr für mehr Kompetenzen der DSN. Er schätzt, dass es rund zehn bis 20 Fälle pro Jahr wären, in denen diese Maßnahme sinnvoll wäre.

Man könne aber "definitiv derzeit mit dem Stand und den sichergestellten Dingen (...) sagen, dass wir einen Terroranschlag verhindert haben, der sicher größeren Ausmaßes gewesen wäre."

Anwalt übt Kritik

Kritisch zu den Ausführungen des DSN-Chefs äußerte sich Werner Tomanek, der Verteidiger des 19-Jährigen. Haijawi-Pirchner habe sich über mutmaßliche Chat-Inhalte geäußert, die bisher noch nicht Bestandteil des ihm zugänglichen Gerichtsakts seien, sagte Tomanek. Er habe mittlerweile beantragt, "dass auch diese Aktenteile für die Verteidigung freigeschaltet werden".

Er wiederholte außerdem, dass die sichergestellten Ingredienzen seiner Ansicht nach für den Bau einer Bombe bzw. Sprengvorrichtung gar nicht geeignet gewesen wären. Außerdem beklagte er, dass seinem Mandant bis vor wenigen Tagen verwehrt worden sei, sich zu rasieren, weil justizintern diskutiert worden sei, "ob er sein Erscheinungsbild verändern darf". Der 19-Jährige wolle aber nicht mehr "wie ein typischer Islamist" wirken.

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ribbon Zusammenfassung
  • Drei Wochen nach dem mutmaßlich vereitelten Anschlag auf ein Konzert von Taylor Swift kommen offenbarte DSN-Chef Omar Haijawi-Pirchner weitere Details aus den Ermittlungen.
  • Man wisse, welches der drei Konzert angegriffen werden sollte und habe brisante Chats gesichert.
  • Man habe etwa Chats sichergestellt, die darauf hindeuten würden, "dass es in tieferliegenden Chats Absprachen gab zu Waffenkäufen. Dass versucht wurde, hier an Waffen zu kommen."
  • Erste Details aus den Handyauswertungen hätten auch gezeigt, auf welches der drei Konzerte der mutmaßliche Anschlag geplant gewesen sein soll. Das Datum wollte der DSN-Chef aber im TV nicht nennen.
  • Allerdings gab der DSN-Chef auch bekannt: Rund 870 selbstlöschende Nachrichten konnten nicht wiederhergestellt werden.