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Sturm und Hochwasser in Nordwesteuropa: Bereits erste Tote

Mit teils bis zu 150 km/h fegt der Sturm "Henk" durch Großbritannien und Frankreich. Etliche Flüsse führten Hochwasser, Zehntausende Haushalte waren ohne Strom. Auch Belgien kämpfte mit den Regenmassen. Mindestens drei Menschen sind bereits ums Leben gekommen.

Ein heftiger Sturm fegt durch weite Teile Europas. Neben versperrten Straßen und Stromausfällen, forderten die Unwetter bereits drei Tote

In Belgien wurde am Dienstagabend eine 59-jährige Frau getötet, als sie von einem aufgewirbelten Zaun getroffen wurde. In den Niederlanden starb indes ein 75-jähriger Mann in einem Dorf in der Nähe von Eindhoven, er stürzte aufgrund des starken Windes von seinem Fahrrad.

Ein Mann in England war am Dienstag in der Grafschaft Gloucestershire unterwegs, als ein Baum auf sein Fahrzeug stürzte. Er verstarb noch vor Ort.

Sturm "Henk" wütet weiter

Auch am Mittwoch kämpfte Großbritannien weiterhin mit den Folgen des Sturms "Henk", der heftigen Wind und Regen brachte. "Henk" erreichte etwa auf der Insel Isle of Wight vor der Küste Südenglands laut Wetterdienst Windgeschwindigkeiten von bis zu 150 Kilometern pro Stunde.

10.000 Haushalte ohne Strom

In England kam es im Bahnverkehr Mittwochfrüh zu Zugausfällen und Verspätungen, wie die britische Nachrichtenagentur PA meldete. Etwa 10.000 Haushalte hätten zudem keinen Strom.

An Hunderten Orten wurde auch am Mittwoch vor Hochwasser gewarnt. Zahlreiche Straßen waren überschwemmt. In der Nähe von Northampton mussten mehrere Menschen in Sicherheit gebracht werden.

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Kein Trinkwasser in Teilen Frankreichs

In Nordfrankreich führten Überflutungen nach Sturm "Henk" örtlich zu Stromausfällen, Evakuierungen und der Unterbrechung der Trinkwasserversorgung. Im Departement Pas-de-Calais, wo die höchste Unwetterwarnstufe ausgerufen wurde, waren am Mittwoch knapp 600 Feuerwehrkräfte im Einsatz, wie die Präfektur in Arras mitteilte.

Nachdem starker Regen etliche Flussläufe zum Überlaufen gebracht hatte, mussten knapp 200 Menschen ihre Häuser verlassen. Bei 2.100 Menschen war die Trinkwasserversorgung unterbrochen, 1.450 Anrainer hatten keinen Strom. Etliche Straßen wurden wegen der Wassermassen gesperrt.

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Notfallprotokolle in Belgien

Überschwemmungen verursachten auch in Belgien Probleme, im Norden wurden Notfallprotokolle aktiviert. Laut belgischen Medienberichten mussten in der belgischen Stadt Namur 18 Personen von einem Campingplatz evakuiert werden. Mehrere Flüsse traten über ihre Ufer.

Am Mittwoch wurden auch die Bewohner von sieben Häusern im Dorf Zandbergen, in der Nähe von Geraardsbergen, aus evakuiert. Der belgische Wetterdienst sagt voraus, dass der Sturm bis Donnerstag anhalten wird.

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EU-Länder boten Unterstützung an

Nachdem Frankreich auf EU-Ebene um Hilfe mit Pumpen hoher Kapazität gebeten hatte, boten mehrere Länder Unterstützung an. So schickt Tschechien ein Team mit 18 Feuerwehrleuten, das zwei Hochkapazitätspumpen, ein Geländefahrzeug und ein Rettungsboot dabei hat. Es werde damit gerechnet, dass die Einsatzkräfte rund zwei Wochen bleiben, teilte ein Sprecher der staatlichen Berufsfeuerwehr am Mittwoch in Prag mit. Auch aus der Slowakei und den Niederlanden wurde Hilfe erwartet.

Bereits Anfang November wurde Nordfrankreich von Überschwemmungen getroffen, und auf etlichen Flächen war das Wasser seitdem noch nicht abgeflossen. Die Böden sind völlig durchnässt.

ribbon Zusammenfassung
  • Mit teils bis zu 150 km/h fegt der Sturm "Henk" durch Großbritannien und Frankreich.
  • Etliche Flüsse führten Hochwasser, Zehntausende Haushalte waren ohne Strom.
  • Mindestens drei Menschen sind bereits ums Leben gekommen.