Frankreich schiebt radikalen Imam nach Tunesien ab
Der muslimische Prediger aus einer südfranzösischen Gemeinde bei Avignon soll die französische Flagge in einer Predigt am 9. Februar als "satanisches Objekt" bezeichnet haben. Von der Predigt gab es eine Videoaufzeichnung, weitere Predigten hatten den Behörden ebenfalls Grund zur Besorgnis gegeben.
Seine Äußerungen widersprächen den Werten der Republik und förderten die Diskriminierung von Frauen und Spannungen mit der jüdischen Gemeinschaft sowie die islamistische Radikalisierung, hieß es in der Abschiebeanordnung, die der Sender France Info einsehen konnte. Er werde gegen die Abschiebung vor dem Verwaltungsgericht vorgehen, kündigte der Anwalt des Predigers in dem Sender an. Der in Tunis geborene Prediger, der seit seiner Kindheit in Frankreich lebt, hatte von einer missverständlichen Formulierung gesprochen und sein Bekenntnis zu den französischen Grundwerten betont.
Der Fall des Predigers hatte in Frankreich für Wirbel gesorgt. Einerseits ist das Land nach Anschlägen und Vorfällen mit islamistischem Hintergrund sensibilisiert. Andererseits sorgte die Eile der Behörden für Stirnrunzeln.
Zusammenfassung
- Frankreich hat einen Imam wegen radikaler Predigten nach Tunesien abgeschoben, weniger als zwölf Stunden nach seiner Festnahme.
- Der Imam aus Avignon bezeichnete die französische Flagge als 'satanisches Objekt', seine Äußerungen widersprechen den republikanischen Werten.
- Der in Tunis geborene und seit Kindheit in Frankreich lebende Prediger sieht die Abschiebung als missverständlich und betont sein Bekenntnis zu französischen Grundwerten.