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Sturm "Hans": Damm in Norwegen gebrochen - Tausende evakuiert

Nach dem heftigen Sturmtief der vergangenen Tage ist der Damm eines Wasserkraftwerks in Norwegen gebrochen. Tausende Menschen mussten evakuiert werden.

Das Sturmtief "Hans" fegt seit Tagen über Schweden und Norwegen und hat dort bereits für extreme Verwüstungen gesorgt. An einem Wasserkraftwerk im norwegischen Braskereidfoss hatte sich am Mittwoch stundenlang das Wasser hinter einem Damm aufgestaut, an dem sich die Luken nicht mehr öffnen ließen.

Damm gebrochen

Die Behörden hatten zuerst noch überlegt, den Damm zu sprengen, am Nachmittag brach er schlussendlich von selbst. 

Durch die Lücke im Beton strömen die Fluten nun ins Tal und reisen alles mit, was sich ihnen in den Weg stellt. Die örtliche Polizei warnte Schaulustige davor, sich nicht in der Nähe der Wassermassen aufzuhalten, da diese Bäume und große Gegenstände mitführen würden. 

Braskereidefoss liegt gut 120 Kilometer nördlich von Oslo. In der Nacht auf Mittwoch war aufgrund des Unwetters Wasser in das Kraftwerk selbst eingedrungen und hatte solche Schäden verursacht, dass sich eine Luke nicht mehr öffnen ließ. Normalerweise sollte sich diese selbstständig öffnen, um die extremen Wassermassen abzuführen. Das ist aber nicht passiert. Die Gründe dafür werden erst abgeklärt.

Sprengung überlegt

Eine Möglichkeit war daher eine kontrollierte Sprengung gewesen. Eine Bombengruppe und die norwegischen Streitkräfte waren bereits zu Mittag vor Ort, heißt es im öffentlich-rechtlichen Fernsehen NRK.

Man hatte sich am frühen Nachmittag dann aber gegen eine Sprengung entschieden: "Der Schaden durch eine mögliche Explosion der Betonanlage wäre so groß, dass sie keinen Zweck hätte", sagt der Polizeisprecher Frederik Thomson. 

1.000 Menschen evakuiert

Ein Sperrgebiet von knapp fünf Kilometern wurde rund um den Fluss eingerichtet. Mindestens 1.000 Menschen leben in den Orten rund um das Wasserkraftwerk. Sie seien alle evakuiert worden, bevor der Damm gebrochen ist, heißt es von der Einsatzleiterin der Polizei gegenüber des NRK. 

Vorab hatten Medien berichtet, dass sogar eine Flutwelle drohen könnte. Das dementiert die Polizei jedoch: "Es gibt viel Wasser, aber keine Flutwelle."

ribbon Zusammenfassung
  • Das Sturmtief "Hans" fegt seit Tagen über Schweden und Norwegen und hat dort bereits für extreme Verwüstungen gesorgt.
  • An einem Wasserkraftwerk im norwegischen Braskereidfoss hatte sich am Mittwoch stundenlang das Wasser hinter einem Damm aufgestaut, an dem sich die Luken nicht mehr öffnen ließen.
  • Die Behörden hatten zuerst noch überlegt, den Damm zu sprengen, am Nachmittag brach er schlussendlich von selbst. 
  • Durch die Lücke im Beton strömen die Fluten nun ins Tal und reisen alles mit, was sich ihnen in den Weg stellt.
  • Ein Sperrgebiet von knapp fünf Kilometern wurde rund um den Fluss eingerichtet und Dutzende Haushalte evakuiert.