Sieben Razzien bei Hooligan-Gruppe "Unsterblich Wien"
Bei der Hooligan-Gruppierung "Unsterblich Wien" wurden bei Hausdurchsuchungen am 13. September unter anderem verbotene NS-Devotionalien sichergestellt, teilte das Innenministerium am Freitag mit.
Die Hausdurchsuchungen wurden von der Staatsanwaltschaft Wien angeordnet und wurden von der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) und den Landesämtern für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) Niederösterreich und Wien durchgeführt.
NS-Devotionalien, Kutten, Waffen
Bei insgesamt 13 Personen ordnete die Staatsanwaltschaft Wien sieben Hausdurchsuchungen an. Dabei seien bei den Verdächtigen zahlreiche NS-Devotionalien, Kutten, Waffen, Handys, Datenträger und kleine Mengen Suchtmittel sichergestellt worden. Auf den sichergestellten Kutten seien auch abgewandelte SS-Totenköpfe abgebildet gewesen. Die Ermittlungen laufen noch.
Die beteiligten Personen würden durch die "demonstrative Verwendung dieser Symbole" nationalsozialistisches Gedankengut gezielt propagieren, so der Verdacht. Die Gruppe sei bereits in der Vergangenheit im Zusammenhang mit rechtextremen Aktivitäten aufgefallen.
Ermittlungen seit Frühling 2022
Schon im Frühling 2022 hatte die DSN wegen des Verdachts auf nationalsozialistische Wiederbetätigung ein Ermittlungsverfahren gegen die Mitglieder der rechtsextremen Hooligan-Gruppierung eingeleitet.
"Unsterblich" ist ein ehemaliger Fanklub der Austria Wien, der allerdings seit 2013 Hausverbot im Stadion hat. Vereinzelt dürfte es Mitgliedern aber auch danach noch gelungen sein, ins Stadion zu gelangen. Die Wiener Staatsanwaltschaft ermittelte zuletzt 2011 gegen die Hooligans. Damals war ein Video aufgetaucht, das Mitglieder der Gruppe beim Einmarsch ins Stadion mit Hitlergrüßen und Kühnengrüßen zeigte. Das Verfahren wurde eingestellt.
2015 wurde "Unsterblich"-Mitgliedern der Prozess gemacht, weil sie das Ernst-Kirchweger-Haus (EKH) in Wien-Favoriten angegriffen hatten. Zwei Hooligans wurden damals wegen Hausfriedensbruchs, einer zusätzlich wegen Körperverletzung zu zwölf und 14 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Fünf Mitglieder der Gruppe wurden mangels Beweisen freigesprochen.
Zusammenfassung
- Bei der Hooligan-Gruppierung "Unsterblich Wien" wurden bei Hausdurchsuchungen NS-Devotionalien sichergestellt.
- Bei insgesamt 13 Personen ordnete die Staatsanwaltschaft Wien sieben Hausdurchsuchungen an.
- Dabei seien bei den Verdächtigen zahlreiche NS-Devotionalien, Kutten, Waffen, Handys, Datenträger und kleine Mengen Suchtmittel sichergestellt worden.
- Die Ermittlungen laufen noch.