AFP

Bank überweist versehentlich 155 Millionen zu viel

Wegen eines technischen Fehlers hat Santander 75.000 Konteninhabern insgesamt 130 Millionen Pfund (155 Mio. Euro) zu viel überwiesen.

Die Bank verdoppelte versehentlich monatliche Zahlungen von 2.000 Firmenkonten, berichtete die Zeitung "The Times" (Donnerstag). Nun versucht das Finanzinstitut in Gesprächen mit den Banken der Konteninhaber, das Geld zurückzubekommen.

Den Unternehmensaccounts sei kein Schaden entstanden - die doppelten Beträge wurden demnach aus den Reserven von Santander bezahlt. "Die doppelten Zahlungen waren das Ergebnis eines Terminproblems, das wir schnell identifiziert und behoben haben", sagte eine Santander-Sprecherin der Zeitung. "Die Empfänger und der Zweck der Zahlung werden je nach Kunde unterschiedlich sein, es könnten aber auch Löhne oder Lieferantenzahlungen betroffen sein."

Schwierige Rückholung 

Für die Bank ist es ein schwerer Schlag, zumal die Wiederbeschaffung aufwendig sein dürfte. Es wird befürchtet, dass einige Menschen das Geld bereits ausgegeben haben oder ihren finanziellen Status nun überschätzen. Eine betroffene Bank teilte der "Times" mit, sie werde das Geld nicht im Namen von Santander zurückfordern, falls die Konten dadurch ins Minus rutschen. In Deutschland besteht bei Fehlüberweisungen ein Herausgabeanspruch. Wird das Geld nicht zurückgezahlt, drohen juristische Konsequenzen.

Für Santander in Großbritannien war es bereits die dritte Panne innerhalb von eineinhalb Jahren: Im Mai konnten mehrere Kunden wegen eines IT-Fehlers fast einen Tag lang keine Zahlungen vornehmen, im August 2020 konnten Tausende vorübergehend nicht das Online-Banking nutzen. Santander gehört zum gleichnamigen spanischen Konzern und gehört in Großbritannien mit etwa 14 Millionen aktiven Kunden sowie 20.000 Beschäftigten zu den Marktführern.

ribbon Zusammenfassung
  • Wegen eines technischen Fehlers hat Santander 75.000 Konteninhabern insgesamt 130 Millionen Pfund (155 Mio. Euro) zu viel überwiesen.
  • Die Bank verdoppelte versehentlich monatliche Zahlungen von 2.000 Firmenkonten, berichtete die Zeitung "The Times" (Donnerstag).
  • Nun versucht das Finanzinstitut in Gesprächen mit den Banken der Konteninhaber, das Geld zurückzubekommen.
  • Den Unternehmensaccounts sei kein Schaden entstanden - die doppelten Beträge wurden demnach aus den Reserven von Santander bezahlt.
  • Für die Bank ist es ein schwerer Schlag, zumal die Wiederbeschaffung aufwendig sein dürfte.
  • Eine betroffene Bank teilte der "Times" mit, sie werde das Geld nicht im Namen von Santander zurückfordern, falls die Konten dadurch ins Minus rutschen.