S4 bekommt temporäre Mitteltrennung
Erst im vergangenen August waren bei einer Pkw-Kollision bei Sigleß (Bezirk Mattersburg) zwei Menschen gestorben und vier weitere schwer verletzt worden. Unfälle wie dieser hätten gezeigt, dass die Verkehrssicherheit auf der S4 erhöht werden müsse - "daran führt kein Weg vorbei", betonte Gewessler. Die temporäre bauliche Mitteltrennung soll Frontalunfälle verhindern. Der Verkehr wird in beide Fahrtrichtungen wechselweise ein- bzw. zweispurig geführt. Burgenland und Niederösterreich hätten sich diese Variante mit drei statt vier Fahrspuren gewünscht, so Gewessler. Mit einer Section Control soll zusätzlich die Geschwindigkeit überwacht werden.
Die Asfinag wird die Maßnahmen bei den zuständigen Verkehrsbehörden, also bei der Bezirkshauptmannschaft Mattersburg und dem Magistrat Wiener Neustadt, einreichen. Bis Jahresende sollen sie umgesetzt werden. "Hier geht es um Menschenleben", betonte Asfinag-Vorstand Hartwig Hufnagl, der auf eine rasche Genehmigung des Vorhabens hofft. Die geplanten Maßnahmen seien mit den beiden Ländern akkordiert und von einem Sachverständigen-Gutachten bestätigt worden.
Der burgenländische Infrastrukturlandesrat Heinrich Dorner (SPÖ) begrüßte, dass das Verkehrsministerium den Vorschlägen der Länder nachgekommen sei. "Die rasch umsetzbare '2 plus 1'-Variante bringt mehr Verkehrssicherheit und gewährleistet auch, dass der Verkehrsfluss in viel höherem Maß beibehalten werden kann", betonte er. Parallel dazu müssten aber auch die Verfahren für den permanenten Sicherheitsausbau vorangetrieben werden, "um die verloren gegangene Zeit aufzuholen", so Dorner.
Die Grünen Burgenland kritisierten, dass die Länder die vierspurige Variante mit einer Geschwindigkeitsbeschränkung von 100 auf 80 km/h abgelehnt hätten. Die nun präsentierte Lösung sei "nur die zweitbeste", meinte Klubobfrau Regina Petrik. Die FPÖ bemängelte wiederum, dass der Sicherheitsausbau "längst überfällig" sei und die Mitteltrennung eine "Minimallösung".
Zusammenfassung
- Auf der Mattersburger-Schnellstraße S4 wird nach mehreren schweren Verkehrsunfällen bis Jahresende eine temporäre Mitteltrennung errichtet.
- Diese soll die Verkehrssicherheit bis zum Start des eigentlichen Sicherheitsausbaus erhöhen, kündigte Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) am Montag an.
- Die geplanten Maßnahmen seien mit den beiden Ländern akkordiert und von einem Sachverständigen-Gutachten bestätigt worden.