Blau-Türkis gescheitert
FPÖ-Wähler verärgert: "Wählen gehn, is für mi erledigt"
Bei der Nationalratswahl im vergangenen Herbst gaben 2.799 Wahlberechtigte ihre Stimmen im steirischen Rottenmann ab. Mit 41,6 Prozent aller Stimmen feierte die FPÖ einen Erdrutschsieg in der Bergstadt.
Nur 19,68 Prozent holte die SPÖ, die den zweiten Platz belegte. Dahinter landete die ÖVP mit 18,13 Prozent.
Nach dem Ende der blau-türkisen Koalitionsgespräche begab sich PULS 24 in die Steiermark, um herauszufinden, wie die Menschen in Rottenmann die aktuellen politischen Ereignisse beurteilen. Wie fassen sie die Nachricht auf, dass es vorerst keinen freiheitlichen Bundeskanzler in Österreich geben wird?
"Scheiße finde ich das"
"Es ist blöd gelaufen, aber wir werden sehen, was jetzt rauskommt", erklärte ein Passant gegenüber PULS 24. Ein Bewohner Rottenmanns sagte zum Ende der Verhandlungen: "Schade, aber es war zu erwarten."
Weniger gelassen zeigte sich ein weiterer Passant: "Scheiße finde ich das". Während der "blaue Wahlsieger" außen vor gelassen werde, würden ÖVP, SPÖ und NEOS "wieder zampackeln", kritisierte er. Ein Bewohner zeigte sich hingegen "heilfroh" über das Verhandlungs-Aus.
"Kickl hochgradig überfordert"
Auf die Frage von PULS 24, wer für das Ende der blau-türkisen Verhandlungen verantwortlich ist, waren sich die Bewohner Rottenmanns uneinig.
Während ein Mann erklärte, dass Kickl durchaus kompromissbereit gewesen sei, betonte ein weiterer Passant, dass das Verhalten des FPÖ-Chefs keinen Konsens zuließ: "Er ist ein hervorragender Oppositionspolitiker, aber in der Verantwortung ist er meines Erachtens hochgradig überfordert."
Für eine weitere Passantin trägt neben Kickl auch die ÖVP Schuld an dem Verhandlungs-Aus. Diese sei "selbstgefällig" und wolle nicht "von ihrem hohen Ross" hinuntersteigen, so die Passantin.
"Wählen gehn, is für mi erledigt"
Einig sind sich die Bewohner Rottenmanns darin, dass die vergangenen Ereignisse dem Vertrauen in die Politik weiteren Schaden zugefügt haben. Ein Einwohner zeigte sich besonders ernüchtert, dass die FPÖ nun doch nicht den Bundeskanzler stellen könnte: "Wählen gehn, is für mi erledigt."
Zusammenfassung
- Die Koalitionsverhandlungen zwischen FPÖ und ÖVP sind gescheitert.
- PULS 24 hat in der FPÖ-Hochburg Rottenmann (Steiermark) nachgefragt, wie die Menschen das Scheitern der Gespräche bewerten.