RH mahnt höheres Sanierungstempo im Wiener Gemeindebau ein
Die Wiener Gemeindewohnungen werden zu langsam saniert und zu viele der Objekte stehen außerdem leer. Zu diesem Resümee kommt der Rechnungshof laut einem Rohbericht, aus dem der "Kurier" am Freitagnachmittag online zitierte. Die städtische Gemeindebauverwaltung Wiener Wohnen erwiderte, die Leerstandsquote inzwischen reduziert und das Renovierungsprogramm beschleunigt zu haben.
Im Rohbericht hält der RH laut "Kurier" fest, dass "die von Wiener Wohnen in den Jahren 2013 bis 2023 durchgeführten bzw. geplanten Sanierungen im Jahresschnitt 3.286 Mietobjekte umfassten, was lediglich 45 Prozent der von Wiener Wohnen angestrebten Sanierungsrate von jährlich rund 7.300 Mietobjekten entsprach". Die Prüfer weisen auf mögliche Kostensteigerungen im Falle längerer Sanierungszyklen hin.
Kritisch beäugt wird auch der Leerstand. Demnach habe sich die Zahl der nicht vermieteten Gemeindewohnungen zwischen 2013 und 2017 von 4.892 auf 8.908 erhöht. Das entspreche einer Quote von vier Prozent. Der Rat des Rechnungshofs: Die Zahl der leer stehenden Einheiten auf 4.000 und damit auf einen Anteil von zwei Prozent zu drücken. Denn eine leer stehende Wohnung würde einen jährlichen Mietentgang von rund 4.500 Euro bedeuten, rechnen die Prüfer vor.
Wiener Wohnen wollte die Kritik gegenüber dem "Kurier" so nicht stehen lassen. Die zwischenzeitlich geringere Sanierungsleistung erklärt man dort mit Umstrukturierungen in den Jahren 2015 bis 2017. Danach sei das Volumen wieder gestiegen und werde 2021 die planmäßige Zahl von 7.684 Wohnungen erreichen.
Was den Leerstand betrifft, sei der Wert bereits auf 6.000 Wohnungen verringert worden. "Eine weitere Reduzierung ist in Aussicht. Der vom Rechnungshof angegebene Zielwert deckt sich mit jenem von Wiener Wohnen", wird ein Sprecher im "Kurier" zitiert.
Zusammenfassung
- Die Wiener Gemeindewohnungen werden zu langsam saniert und zu viele der Objekte stehen außerdem leer.
- Zu diesem Resümee kommt der Rechnungshof laut einem Rohbericht, aus dem der "Kurier" am Freitagnachmittag online zitierte.
- Die Prüfer weisen auf mögliche Kostensteigerungen im Falle längerer Sanierungszyklen hin.
- Kritisch beäugt wird auch der Leerstand.
- Wiener Wohnen wollte die Kritik gegenüber dem "Kurier" so nicht stehen lassen.