RH legt Integration des Twin City Liners in die DDSG nahe
Seit 2019 ist ein neuer Katamaran im Einsatz. Er ersetzte die beiden zuvor auf der Donau zwischen den beiden Hauptstädten pendelnden Schiffe. Dass man inzwischen auf nur ein Schnellboot setzt, hat auch damit zu tun, dass das Nachfolgemodell deutlich größer ist. Es kann bis zu 250 Passagiere befördern. Regulär ist das Gefährt von Ende März bis Anfang November unterwegs. Es gibt jedoch auch Herbst- oder Winterfahrten.
Betrieben wird der Twin City Liner von der Central Danube Region Marketing & Development GmbH (CDR). Sie befindet sich zu jeweils 50 Prozent im Besitz der Wien Holding und der Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien. Mit der Donau-Schifffahrtsgesellschaft DDSG wird schon jetzt eng kooperiert.
Sie stellt der CDR etwa das nautische und technische Personal gegen Entgelt zur Verfügung. Der Rechnungshof empfahl darum, zu prüfen, ob die Eingliederung der CDR in die DDSG nicht "wirtschaftlich vorteilhaft" sein könnte. Die Wien Holding wies in einer Stellungnahme darauf hin, dass darüber bereits gesprochen worden sei. Schon 2016 gab es demnach entsprechende Überlegungen.
Es sei aber zu keiner Verhandlungslösung gekommen, wurde mitgeteilt. In den beiden Gesellschaften sind unterschiedliche Partner mit an Bord. Bei der DDSG ist der Hälfteeigentümer das Verkehrsbüro.
Die Auslastung des Twin City Liners betrug laut Rechnungshof zuletzt 67 Prozent. 2023 wurden 1.200 Fahrten mit rund 183.000 Fahrgästen absolviert. Kritisiert wurde die Preisgestaltung. Ein Ticket schlug zuletzt mit durchschnittlich 43,10 Euro zu Buche. Damit war man mit anderen Öffis, also etwa Bus oder Bahn, nicht konkurrenzfähig, wie die Prüfer konstatierten.
Zahlreiche Fahrgäste nutzen wohl aus diesem Grund den flotten Katamaran nur für eine Fahrt, nämlich oft nur für die Anreise in die slowakische Hauptstadt. Zurück wird dann gern auf günstigere Verkehrsmittel zurückgegriffen, wie festgestellt wurde. Der Rechnungshof empfahl, etwa vergünstigte Kombitickets für Hin- und Rückfahrt anzubieten.
Festgehalten wurde zudem, dass an Bord mitunter auch raue Sitten herrschen - oder zumindest herrschten. Das lässt sich aus Online-Feedbackformularen aus dem Jahr 2019 ablesen. Passagiere bemängelten die Freundlichkeit des Schiffspersonals und die Sauberkeit am Schiff.
Reagiert hat die CDR laut Rechnungshof, indem diese Kriterien in die Zielvereinbarung mit dem Flottenkapitän aufgenommen wurden. Prompt besserte sich die Stimmung. "Die Rückmeldungen der Fahrgäste im Jahr 2023 zeigten, dass die Kundenzufriedenheit im Vergleich zum Jahr 2019 deutlich gestiegen war", wurde im Bericht festgehalten.
Zusammenfassung
- Der Rechnungshof empfiehlt, die Betreibergesellschaft des Twin City Liners in die DDSG Blue Danube Schifffahrt GmbH zu integrieren, da beide Unternehmen denselben Zweck verfolgen und die Wien Holding an beiden beteiligt ist.
- Die Kundenzufriedenheit an Bord hat sich seit 2019 verbessert, nachdem Feedback in die Zielvereinbarungen aufgenommen wurde, was sich in den positiven Rückmeldungen von 2023 widerspiegelt.