Erbstreit: Jetzt spricht Reinhold Messners Sohn
Reinhold Messner (79) bestieg als erster Mensch alle 14 Achttausender, an den "Abgrund" hätten ihn aber seine vier Kinder gebracht. Das erklärte der Extrembergsteiger vor einigen Tagen in einem Interview mit der "Apotheken Umschau".
Als er sein Erbe an Kinder und Frau verteilt habe, sei die Familie zerbrochen, erklärte er. "Die Frage, wer mehr bekommen hat, stand im Vordergrund und ich stand mit 75 am Abgrund", so der Südtiroler.
Sohn Simon (34) zeigte sich von den Aussagen seines Vaters enttäuscht. Er finde sie "schade und traurig", erklärte er in einem Interview mit dem Bayerischen Rundfunk.
Sohn widerspricht
Das Erbe seines Vaters wisse er sehr zu schätzen - und habe seinem Vater das auch immer vermittelt. Simon Messner erhielt zwei Bergbauernhöfe in Vinschgau in Südtirol als Erbvorbezug.
"Deswegen verstehe ich den Vorwurf eigentlich im Grunde nicht", so der Sohn, der selbst auch Bergsteiger ist.
Der Familienbruch hätte zudem andere Gründe gehabt und sei "Schritt für Schritt" passiert, meinte er. Er verstehe sich gut mit seinen Geschwistern Layla (43), Magdalena (36) und Anna Juditha (23).
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Geburtstag alleine
Die familiären Spannungen zeichnen sich offenbar auch bei Reinhold Messners Geburtstagsplänen ab.
Er soll seinen 80. Geburtstag nur mit seiner dritten Ehefrau Diane Schumacher (44) auf einer Berghütte in 2.000 Meter Höhe feiern. Schumacher sei die Einzige, die sein "spirituelles Erbe in Zukunft weitertragen" könne, betonte er gegenüber der italienischen Zeitung "Corriere della Sera".
Zusammenfassung
- Extrembergsteiger Reinhold Messner liegt mit seiner Familie im Clinch. Erbschaftsfragen hätten ihn an den "Abgrund" getrieben.
- Dem widerspricht sein Sohn Simon, die Aussage seines Vaters mache ihn "traurig".
- Reinhold Messner ist aber offenbar auch weiterhin erzürnt - zumindest wenn man nach seinen Geburtstagsplänen geht.