Zum Anbeißen: Pandas bald auch im Kakao-Look?
Kühe mit braunen statt schwarzen Flecken gibt es viele, weitaus weniger bekannt ist aber, dass es auch Pandabären mit hellbraunen, statt den üblichen schwarzen Fellteilen gibt.
Laut chinesischen Wissenschaftlern seien die sogenannten Kakao-Pandas so selten, dass sie als nationale Schätze zu betrachten seien. Derzeit gebe es nur einen einzigen braunen Panda, der in einem Zoo lebt, namens Qizai.
- Mehr lesen: Wieder mehr Pandas in freier Wildbahn
https://twitter.com/xia_lemon/status/1762739970589213003
Gezielte Züchtung
Ziel soll es nun sein, die Tiere mit der seltenen Färbung gezielt zu züchten. Der Große Panda (Ailuropoda melanoleuca) mit seinem unverwechselbaren schwarz-weißen Fell ist eine Ikone.
Im Jahr 1985 wurde jedoch erstmals ein weiblicher Panda mit braun-weißem Fell in den chinesischen Qinling-Bergen entdeckt, wie das Forschungsteam um Fuwen Wei von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften mitteilt. In der vergangenen vier Jahrzehnten sei nur etwa eine Handvoll weiterer Kakao-Pandas in dieser Region gefunden worden. In anderen Gebieten Chinas kommen sie demnach nicht vor.
- Mehr lesen: Singapur sagt Pandabär Le Le Lebewohl
Panda-Welpe Fu Bao verließ Südkorea
Gen verursacht braunes Fell
Die Wissenschafter analysierten anhand von Proben 225 normal gefärbter und zwei brauner Pandas, worauf die ungewöhnliche Färbung zurückgeht. Demnach ist wahrscheinlich ein einzelnes verändertes Gen - Bace2 genannt - für den hellbraunen Look verantwortlich.
Wurde die Mutation mittels der Genschere Crispr bei schwarzen Mäusen eingebracht, veränderte sich auch bei ihnen die Fellfärbung zu hellbraun, wie das Team im Fachjournal "Proceedings" der US-nationalen Akademie der Wissenschaften ("PNAS") berichtet. Wahrscheinlich verringere sich durch die Mutation die Zahl und Größere der sogenannten Melanosomen, spezialisierter Bestandteile von Zellen, die das Pigment Melanin bilden, speichern und transportieren.
Schädliche Mutation?
Ob diese Annahme tatsächlich zutrifft, müsse jedoch erst durch Analysen von Proben weiterer braun gefärbter Pandas geklärt werden, gibt das Team zu bedenken.
Zu vermuten sei, dass die Mutation bei Pandas so selten sein könnte, weil sie neben der veränderten Farbe noch weitere, schädliche Folgen für die Tiere hat. Bei Qizai und einem weiteren Tier, Dandan, seien allerdings keine Auswirkungen etwa auf die Größe oder die Fortpflanzungsfähigkeit festgestellt worden.
Zusammenfassung
- Pandas im Kakao-Look? Bekanntlich haben die großen Bären schwarz gefärbte Fellteile, ganz selten gibt es sie aber mit hellbraunen Flecken.
- Diese will man nun gezielt züchten.
- Im Jahr 1985 wurde jedoch erstmals ein weiblicher Panda mit braun-weißem Fell in den chinesischen Qinling-Bergen entdeckt.
- Zu vermuten sei, dass die Mutation bei Pandas so selten sein könnte, weil sie neben der veränderten Farbe noch weitere, schädliche Folgen für die Tiere hat.