Prinz Andrew, Virginia Giuffre und Ghislaine MaxwellAFP

Orgie, "Massagen": Epstein-Liste belastet Prinz Andrew stark

Nach der Veröffentlichung der "Epstein-Liste" vor wenigen Tagen kommen immer mehr Details über das Missbrauchsnetzwerk des Sexualstraftäters Jeffrey Epstein heraus. Unter den 170 freigegebenen Klarnamen kommt Prinz Andrew auffallend oft vor. Minderjährige Mädchen sollen wegen "Massagen" in sein Zimmer geschickt worden sein. Auch von einer "Orgie" ist in den Dokumenten die Rede.

Die kürzlich offengelegten Gerichtsdokumente zum Fall Jeffrey Epstein belasten den "Duke of York", Prinz Andrew. Der skandalumwobene Bruder von König Charles III. kam wegen seiner Verbindung zum Sexualstraftäter Epstein schon einmal in Bedrängnis. 

Vorwürfe: Tägliche "Massagen" und "Orgie" mit Minderjährigen

Rund 69-Mal soll der Royal laut britischen Medien in den Dokumenten genannt werden. Der 63-Jährige soll "Wochen" in Epsteins Residenz in Palm Beach verbracht haben, zitiert die "BBC" eine Erklärung von Epsteins Haushälter, Juan Alessi.

Der Royal, dem seine verstorbene Mutter, Königin Elisabeth II., alle Ehrentitel absprach, soll außerdem täglich "Massagen" erhalten haben. Das Wort "Massage" wird im Fall Epstein als so etwa wie ein Codewort für sexuelle Handlungen vermutet. 

Eine Anklägerin behauptete außerdem, dass sie "gezwungen wurde, sexuelle Beziehungen" mit Prinz Andrew zu haben, als sie 17 Jahre alt war, berichtete die BBC. Er soll überdies in einer "Orgie" mit mehreren minderjährigen Mädchen verwickelt gewesen sein.

Bei der Klägerin soll es sich um die US-Amerikanerin Virginia Giuffre handeln. Zwischen ihr und Epsteins langjähriger Partnerin Ghislaine Maxwell wurde ein Zivilprozess geführt, wobei die besagten Gerichtsdokumente veröffentlicht wurden.

Eine Zivilklage von Giuffre konnte Prinz Andrew bereits vor rund 20 Jahren mit einem außergerichtlichen Vergleich abwehren. Er behauptete damals, Giuffre nicht zu kennen. 

König Charles zunehmend unter Druck 

Die jüngste Erkenntnisse rund um Prinz Andrews Verwicklungen mit Epstein sorgen für Empörung in Großbritannien. Sie kommen in einer Zeit, in der es so aussah, als würde sich die Beziehung des 63-Jährigen zum Rest der königlichen Familie entspannen.

So nahm er etwa auch am weihnachtlichen Gottesdienst teil. An seiner Seite: seine Ex-Frau Sarah Ferguson. Die detaillierten Vorwürfe gegen den "Duke of York" bringen nun aber auch seinen Bruder, König Charles III., unter Druck, wie die britische Zeitung "The Sun" berichtet. Ohne entsprechende Reaktionen könnte die Situation Monarchiegegnern nämlich in die Hände spielen

Rund 170 Klarnamen wurden durch die Dokumente freigegeben. Darin wurden viele Promis und Politiker, wie die ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton und Donald Trump, aber auch der "King of Pop" Michael Jackson und der Astrophysiker Stephan Hawking, genannt. 

Der Multimillionär Jeffrey Epstein soll bis in die höchsten Kreise vernetzt gewesen sein. Er soll sich jahrzehntelange ein Netzwerk aufgebaut haben, um minderjährige Mädchen sexuell zu missbrauchen und sie auch anderen Männern zugeführt haben. 

ribbon Zusammenfassung
  • Nach der Veröffentlichung der "Epstein-Liste" vor wenigen Tagen kommen immer mehr Details über das Missbrauchsnetzwerk des Sexualstraftäters Jeffrey Epstein heraus.
  • Unter den 170 freigegebenen Klarnamen kommt Prinz Andrew auffallend oft vor.
  • Minderjährige Mädchen sollen wegen "Massagen" in sein Zimmer geschickt worden sein.
  • Auch von einer "Orgie" ist in den Dokumenten die Rede.