APA/APA/AFP/JOHANNES EISELE

Epstein-Vertraute verteidigt in Haft "lieben Freund" Prinz Andrew

Ghislaine Maxwell verteidigt den britischen Prinzen Andrew selbst hinter Gefängnismauern. Sie wurde zu 20 Jahren Haft verurteilt, verteidigt jedoch ihren in Ungnade gefallenen adeligen "Freund". Das Foto, das ihn belaste, sei manipuliert, ist sie sich nun plötzlich sicher.

Ghislaine Maxwell wurde Ende Juni in den USA zu 20 Jahren Haft wegen Menschenhandels mit Minderjährigen zu Missbrauchszwecken verurteilt. Nach ihrer Verlegung ins Tallahassee Federal Correctional Institute gab sie der "Daily Mail" ein Interview. Ihre Freunde hätten sich von ihr abgewandt, sie selbst werde als "böse Hexe" dargestellt, beschreibt sie. Ex-Präsident Donald Trump sei einer der wenigen, der sie verteidigt habe. Dafür sei sie ihm sehr dankbar.  

Andrew distanziert sich von Maxwell

Auch Prinz Andrew, der Maxwell und Epstein einst in den Buckingham Palast eingeladen hatte, ließ über seine Anwälte ausrichten, er sei ihr nie nahe gestanden. "Ich akzeptiere, dass diese Freundschaft meine Verurteilung nicht überleben konnte." Der Prinz sei kein Einzelfall, Freunde von ihr, selbst welche, die Epstein nie getroffen hätten, würden jetzt gecancelt. 

Trotzdem verfolge sie auch vom Gefängnis aus, wie es dem britischen Prinzen Andrew gehe. Für seine Freundschaft mit dem verstorbenen Milliardär Jeffrey Epstein, der in Haft verstarb, zahle Andrew einen hohen Preis, bedauert Maxwell. Zur Erinnerung: Der Bruder des Königs musste 2019 seine Ämter zurücklegen, als die Vorwürfe, er habe Sex mit der damals 17-jährigen Virginia Giuffre gehabt, öffentlich wurden. 

Belastendes Andrew-Foto bearbeitet

Andrew bestritt, Sex mit ihr gehabt zu haben. Ein Foto, das ihn mit der Hand um ihre Hüfte zeigte, nahm im Fall eine Schlüsselfunktion ein. Auf dem Foto ist auch Maxwell zu sehen, der Fotograf war Epstein persönlich. Andrew behauptete, das Foto sei bearbeitet worden. Damit widerspricht sie nun ihrer eigenen Aussage von 2015 als sie meinte, das Foto sehe echt aus. Nun meint sie, sie erkenne "über 50 Probleme mit dem Bild", wolle aber nichts Näheres sagen bis ihre Berufung anstehe. 

"Es herrscht eine Kultur der Unwahrheiten, die ans Licht gebracht werden sollten", fasst Maxwell den Umgang mit dem Fall Epstein und mit ihrem zusammen. Auch der plötzliche Tod von Jeffrey Epstein in Haft habe sie "schockiert". Maxwell sieht einige Ungereimtheiten. 

ribbon Zusammenfassung
  • Ghislaine Maxwell verteidigt den britischen Prinzen Andrew selbst hinter Gefängnismauern.
  • Sie wurde zu 20 Jahren Haft verurteilt, verteidigt jedoch ihren in Ungnade gefallenen adeligen "Freund".
  • Das Foto, das ihn belaste, sei manipuliert, ist sie sich nun plötzlich sicher.