"Orgasmus-Päpstin" klagt über Kündigung: "Habe nix verbrochen"

Eine 47-Jährige, die sich nebenberuflich als "Orgasmus-Päpstin" für ein erfüllteres Sexualleben einsetzt, wurde vor Weihnachten als Volksschullehrerin entlassen. Ungerechtfertigt, wie sie findet. Im PULS 24 Interview kann sie die Aufregung über ihre Social-Media-Inhalte nicht verstehen. "Ich habe nix verbrochen", klagt sie.

Unter dem Profilnamen "Orgasmus-Päpstin" bloggt die Lehrerin einer Mühlviertler Volksschule in den sozialen Netzwerken über Fitness, Gesundheit und ein erfülltes Sexualleben. Doch diese Nebentätigkeit wurde der 47-Jährigen zum Verhängnis. Kurz vor Weihnachten wurde sie als Volksschullehrerin entlassen, berichteten unter anderem die "Oberösterreichischen Nachrichten" am Mittwoch. 

"Lehrer:innen haben in ihrer Freizeit nicht über Sexualität zu reden"

Das kann die 47-Jährige nicht nachvollziehen: "Ich verstehe bis heute nicht, was so schlimm ist an der Sache", sagt sie im PULS 24 Interview. Anfang Dezember sei der Schulleiter einer Volksschule im Mühlviertel auf sie zugegangen, da sich Eltern über die "anrüchigen" Inhalte im Internet echauffierten. Sie hätte ihre Videos löschen oder privat stellen sollen, doch das wollte sie nicht. "Ich finde, dass meine Inhalte sehr wertvoll sind, deshalb habe ich beschlossen, sie nicht zu löschen", erklärt sie. 

Danach wurde ihr Fall in der Bildungsdirektion bearbeitet, nach einem Gespräch wurde ihr das Ultimatum gestellt: einvernehmliche oder fristlose Kündigung. Am meisten habe sich die Bildungsdirektion an ihrem Branding als "Orgasmus-Päpstin" gestoßen, wie sie sagt. Auf die Frage, was denn daran so schlimm sei, hieß es nur: "Lehrer:innen haben in ihrer Freizeit nicht über Sexualität zu reden."

An einer Schule in Oberösterreich kann sie nicht mehr arbeiten

Der oberösterreichische Bildungsdirektor Al­fred Klamp­fer kann die Aufregung der Lehrerin nicht verstehen. Immerhin habe es mehrere Gespräche und die Aufforderung gegeben, das Gepostete zu löschen. Die Bildungsdirektion wurde von der Schulleitung eingeschaltet, da es offenbar Beschwerden von Eltern gegeben hat, erinnert er sich.

Die Entscheidung über die Kündigung der Lehrerin begründete Klampfer damit, dass "eine Volksschullehrerin ein Vorbild für die Kinder ist". Öffentliche Bedienstete hätten sich außerdem so zu präsentieren, dass "sie in ihrem Beruf einigermaßen gut arbeiten können", sagt er im Gespräch mit PULS 24. 

Die fristlose Kündigung bedeutet für die Betroffene nun, dass "wir sie in Oberösterreich nicht mehr als Lehrerin nehmen", erklärt Klampfer. Wie andere Bundesländer dazu stehen, könne er nicht sagen.

Gegen die Entscheidung der Bildungsdirektion will die 47-Jährige nun gerichtlich vorgehen, denn "ich habe ja nix verbrochen", betont sie. 

 

Der oberösterreichische Bildungsdirektor Al­fred Klamp­fer spricht im PULS 24 Interview über die Entlassung einer Lehrerin im Mühlviertel, die sich unter dem Profilnamen "Orgasmus-Päpstin" für ein erfülltes Sexualleben einsetzt. In Oberösterreich werde die Frau nicht mehr angestellt, sagt er.

ribbon Zusammenfassung
  • Eine 47-jährige, die sich nebenberuflich unter dem Profilnamen "Orgasmus-Päpstin" für ein erfüllteres Sexualleben einsetzt, wurde vor Weihnachten als Volksschullehrerin entlassen.
  • Ungerechtfertigt, wie sie findet. Im PULS 24 Interview kann sie die Aufregung über ihre Social-Media-Inhalte nicht verstehen.
  • "Ich verstehe bis heute nicht, was so schlimm ist an der Sache", sagt sie.
  • Die Entscheidung über die Kündigung der Lehrerin begründete der oberösterreichische Bildungsdirektor Alfred Klampfer damit, dass "eine Volksschullehrerin ein Vorbild für die Kinder ist".
  • Gegen die Entscheidung der Bildungsdirektion will die 47-Jährige nun gerichtlich vorgehen, denn "ich habe ja nix verbrochen", betont sie. 
  • An einer oberösterreichischen Schule kann sie nun nicht mehr arbeiten, so Klampfer.