Quarantäneregeln in Wiener Kindergärten werden gelockert
Die Betreiber der Betreuungseinrichtungen werden nun informiert, wie das Büro des zuständigen Stadtrats Christoph Wiederkehr (NEOS) mitteilte. Nach Gesprächen mit dem Gesundheitsministerium und einer entsprechende Klarstellung, wie es hieß, kann ab sofort die Gruppe weiterhin den Kindergarten besuchen, falls nur ein Infektionsfall diagnostiziert wird.
Ab zwei Fällen Quarantäne für alle
Die Personen der betreffenden Gruppe gelten nicht mehr als Kontaktpersonen. Ausnahmen gibt es nur bei begründeten Einzelfällen. Eine Gruppenschließung erfolgt erst, wenn zwei oder mehrere Kinder - oder auch eine Betreuungsperson - positiv auf Covid getestet wurden.
Dann folgt jenes Prozedere, das bisher auch schon bei nur einem Fall notwendig war. Die Gruppe wird für fünf Tage ab dem Letztkontakt zur positiven Person geschlossen. Quarantäne gilt dann für alle Betroffenen, die ungeimpft sind - was bei Kindergartenkindern zumeist zutrifft, da erst ab einem Alter von fünf Jahren immunisiert wird. Ab dem sechsten Tag darf der Kindergarten mit negativem PCR-Test wieder besucht werden, sofern die Gruppe offen ist.
Kindergartenleiterin: "Die Situation ist tatsächlich sehr, sehr, sehr herausfordernd"
Kindergärtenleitern und Betriebsrätin Alexandra Csar spricht im Interview mit PULS 24 Reporter Paul Batruel über die in der Pandemie scheinbar vergessenen Kindergärten.
Eltern bekommen Warn-Schreiben
Auch wenn nur ein Fall auftritt, wird den Eltern zu Vorsichtsmaßnahmen geraten. Sie werden dann mittels eines Informationsschreibens ersucht, Kontakte dringend zu reduzieren und etwa Geburtstagsfeiern zu meiden.
Wiederkehr hat sich bereits vor einiger Zeit dafür ausgesprochen, die Quarantänebestimmungen in Kindergärten zu ändern - um Anzahl der geschlossenen Gruppen zu reduzieren. Geändert wurde bereits die Schließzeit, nachdem Gruppen zuvor bei einem Infektionsfall noch zehn Tage zugesperrt wurden. Aktuell gibt es knapp 150 Teilsperren von Kindergärten, hieß es im Büro des Bildungsstadtrats.
Anders als in den Schulen wird in den Kindergärten nicht mehrmals in der Woche getestet. Die Opposition in Wien urgiert, hier ebenfalls intensiver zu Untersuchen. ÖVP und Grüne fordern hier die Einführung kindergerechter Tests.
Zusammenfassung
- Wien hat neue Regeln für die Corona-Kontaktnachverfolgung in Kindergärten fixiert: Bei einer Erkrankung muss nicht mehr die ganze Gruppe in Quarantäne.
- Die Betreiber der Betreuungseinrichtungen werden nun informiert, wie das Büro des zuständigen Stadtrats Christoph Wiederkehr (NEOS) mitteilte.
- Die Personen der betreffenden Gruppe gelten nicht mehr als Kontaktpersonen. Ausnahmen gibt es nur bei begründeten Einzelfällen.
- Eine Gruppenschließung erfolgt erst, wenn zwei oder mehrere Kinder - oder auch eine Betreuungsperson - positiv auf Covid getestet wurden.
- Auch wenn nur ein Fall auftritt, wird den Eltern zu Vorsichtsmaßnahmen geraten. Sie werden dann mittels eines Informationsschreibens ersucht, Kontakte dringend zu reduzieren und etwa Geburtstagsfeiern zu meiden.