Nach Unwettern in Österreich: 1.000 Hangrutschungen

Nach den verheerenden Unwettern am Wochenende war am Montag im Süden Österreichs noch immer keine Entspannung in Sicht. In der Steiermark und in Kärnten kam es zu rund 1.000 Hangrutschungen. Es werden neue Niederschläge befürchtet.

Die Unwetterkatastrophe im Süden Österreichs verursachte allein in der Steiermark zwischen 450 und 500 Hangrutschungen. Ganze Straßen und Wälder seien weggerutscht, schilderte der steirische Landeshauptmann Christopher Drexler (ÖVP) im PULS 24 Gespräch. In den Bezirken Südoststeiermark und Leibnitz sowie der Gemeinde Bad Schwanberg wurde der Katastrophenfall festgestellt.

Während die Pegelstände der Flüsse langsam zurückgehen, bleibt die Lage nach hunderten Hangrutschungen angespannt. Es gebe eine Reihe an Situationen, "wo die Erde noch in Bewegung ist, wo noch Wasser aus den Hängen tritt und da müssen die nächsten Stunden und Tage abgewartet werden", so der Landeshauptmann. Entwarnung könne noch nicht gegeben werden. 

Aufräumarbeiten dauern an

Übers Wochenende seien rund 11.000 Helfer:innen im Einsatz gewesen. Trotz weniger Stunden Schlaf und "dramatischen Szenen" sei die Stimmung unter den freiwilligen Einsatzkräften dennoch positiv, so Drexler. In den betroffenen Gebieten sei der Zuspruch von der Bevölkerung groß. Es gebe "ein Zusammenstehen in unserer Gesellschaft".

Andere Töne schlug am Montag der Kärntner Katastrophenschutzreferent Daniel Fellner an: Die Wasserrettung sei bei einem Einsatz angepöbelt worden. In einem anderen Fall seien Feuerwehrleute beschimpft worden, weil sie die Bevölkerung über die neuesten Zivilschutzmaßnahmen informierten. Sie sollen stattdessen Keller auspumpen, habe man gefordert. 

Hunderte Hangrutsche in Kärnten

Auch in Kärnten kämpfte man am Montag mit den Folgen der heftigen Unwetter. Hier kam es zu 400 bis 500 Vermurungen und Hangrutschungen, teils seien weiterhin Straßen gesperrt, sagte Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ). Im Bezirk Völkermarkt mussten bisher 213 Personen aus Sicherheitsgründen ihre Häuser verlassen.

Im Kärntner St. Paul droht zudem das berühmte Benediktinerstift abzurutschenTeile der Mauer seien bereits abgebrochen, so der Gemeindefeuerkommandant von St. Paul, Siegfried Krobath gegenüber dem "Kurier". Durch das viele Wasser wurde das Erdreich labil.

Die Gefahr sei noch nicht gebannt, so der Kärntner Katastrophenschutzreferent. Das Wetter entspanne sich zwar, doch es werden neue Niederschläge befürchtet.

ribbon Zusammenfassung
  • Nach den verheerenden Unwettern am Wochenende war am Montag im Süden Österreichs noch immer keine Entspannung in Sicht.
  • In der Steiermark und in Kärnten kam es zu rund 1.000 Hangrutschungen.
  • Es werden neue Niederschläge befürchtet.