Der Terrorverdächtige, der einen Anschlag auf Taylor-Swift-Konzert plantePULS 24

Mordfantasien vor Swift-Terrorplänen: "Dumme Hure schlachten"

Jener 19-Jährige, der vergangenen Sommer einen Terroranschlag auf die Taylor-Swift-Konzerte in Wien plante, hegte bereits im Jahr davor Gewalt- und Mordfantasien. Über seine Ex-Freundin schrieb er einem ebenfalls terrorverdächtigen Freund: "Ich will diese dumme Hure schlachten."

Immer mehr Details über den 19-jährigen Terrorverdächtigen aus Ternitz, der einen Anschlag auf das Taylor-Swift-Konzert in Wien plante, kommen ans Licht. In Chats mit einem 20-jährigen Freund, der im März 2024 eine Terrorattacke in Mekka verübt haben soll, tauschte er bereits rund ein Jahr vor dem vereitelten Terroranschlag in Wien Mord- und Gewaltfantasien aus.

In Chats aus dem Jahr 2023, die PULS 24 und dem "Standard" vorliegen, tauschen die beiden jungen Männer Gewaltfantasien aus. Ziel der Gewaltfantasien: die Ex-Freundin des 19-Jährigen.

"Ich überlege jeden Tag, zu ihr nach Hause zu gehen und sie zu zerfleischen", schreibt der 19-Jährige. "Für alles, was sie gesehen hat und weiß, muss sie sterben", so der spätere Terrorverdächtige damals.

"Ich will diese dumme Hure schlachten"

Die Gewaltfantasien gehen aber noch weiter: Sein Freund schlägt vor, die junge Frau zu foltern, in den Keller zu sperren und als Sklavin zu halten. Der 19-Jährige fühlt sich aufgestachelt und geht sogar noch weiter: "Ich will diese dumme Hure schlachten", schreibt er.

Sie ist nicht das einzige Ziel der Gewaltfantasien: "Es gibt eine Liste von 20 Leuten, die es verdient hätten, geschlachtet zu werden", schreibt der 19-Jährige. Die beiden Männer überlegen auch ein Fitness-Studio als mögliches Ziel.

Gewaltbilder und Kindesmissbrauch

Es bleibt nicht nur bei den Gewaltfantasien. Der 19-Jährige aus Ternitz fordert seinen Freund, der auch in Niederösterreich lebt, auf, ihm Fotos und Videos von "Morden, Folter und Unfällen" zu schicken. Diese wolle er während seiner Schicht anschauen.

Auch über Missbrauchsdarstellungen von Kindern unterhalten sich die beiden Männer.

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Freund soll Anschlag in Mekka verübt haben

Der Gesprächspartner des Terrorverdächtigen ist jener Niederösterreicher, der Mitte März 2024 mehrere Menschen, darunter einen Sicherheitsbeamten, in Mekka mit einem Messer attackiert haben soll. Seither sitzt der 20-Jährige dort in Haft.

Auch der 19-Jährige wollte zunächst Anfang 2024 in Dubai ein Blutbad anrichten. Er reiste zwar dorthin, aber dann verließ ihn offenbar der Mut. Ein 30-minütiges Abschiedsvideo soll er - wohl zu diesem Zweck - bereits zuvor aufgenommen haben. "Ich bin tot, wenn ihr dieses Video seht", heißt es darin.

Kontakt mit tatsächlichem IS-Mitglied?

Chats in Telegram-Kanälen zeigen, wie intensiv sich der 19-Jährige ab 2024 mit einem Attentat auseinandergesetzt hatte. So chattet er etwa mit einem Mann, der angab, für "Märtyrer-Operationen", also Selbstmord-Attentate, bei der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) verantwortlich zu sein. Bei diesem informierte sich der 19-Jährige auch darüber, ob Schusswunden schmerzen.

Mit einem weiteren Kontakt sinnierte er darüber, eine Bombe via Drohne detonieren zu lassen. An denselben Kontakt schreibt er am 1. August 2024: "Bereite mich auf Operation vor." Wenige Tage später sollten die Taylor-Swift-Konzerte in Wien über die Bühne gehen. Diese wurden abgesagt, der 19-Jährige sowie zwei mögliche Komplizen zunächst festgenommen.

Prozess wohl erst Herbst 2025

Die Ermittlungen dauern weiter an. Gegen den 19-Jährigen wird in 17 verschiedenen Punkten ermittelt, unter anderem wegen versuchten Mordes. Aktuell sitzt neben dem 19-Jährigen noch ein weiterer damals 17-Jähriger in Haft. Für sie gilt die Unschuldsvermutung.

Das Netzwerk dürfte aber erheblich größer sein, vermuten Insider. Die Zahl der Gefährder liegt in Österreich mittlerweile im dreistelligen Bereich.

ribbon Zusammenfassung
  • Jener 19-Jährige, der vergangenen Sommer einen Terroranschlag auf die Taylor-Swift-Konzerte in Wien plante, hegte bereits im Jahr davor Gewalt- und Mordfantasien.
  • Über seine Ex-Freundin schrieb er einem ebenfalls terrorverdächtigen Freund: "Ich will diese dumme Hure schlachten."
  • Es blieb nicht nur bei den Gewaltfantasien. Der 19-Jährige forderte seinen Freund, der auch in Niederösterreich lebt, auf, ihm Fotos und Videos von "Morden, Folter und Unfällen" zu schicken.
  • Auch über Missbrauchsdarstellungen von Kindern unterhielten sich die beiden Männer.