Millionen-Daten von Usern auf Bot-Märkten zum Verkauf
Österreich steht mit mehr als 10.000 Daten auf dem 15. Platz in Europa und auf Platz 65 der betroffenen Länder weltweit, so das Cybersicherheitsunternehmen, das drei große Bot-Märkte (Genesis und Russian Market sowie 2Easy) untersuchte. "Bot" bedeutet in diesem Zusammenhang kein autonomes Programm, sondern datenausspähende Malware. Bot-Märkte sind Online-Marktplätze, die Hacker nutzen, um Daten zu verkaufen, die sie mit Bot-Malware von den Geräten ihrer Opfer gestohlen haben.
Die Daten werden in Paketen verkauft, die Logins, Cookies, digitale Fingerabdrücke und andere Infos enthalten - die vollständige digitale Identität einer kompromittierten Person. "Bot-Märkte unterscheiden sich von anderen Dark-Web-Märkten dadurch, dass sie in der Lage sind, große Mengen an Daten über eine Person an einem Ort zu erhalten. Nachdem der Bot verkauft wurde, garantieren sie dem Käufer, dass die Informationen des Opfers so lange aktualisiert werden, wie sein Gerät mit dem Bot infiziert ist", sagte Marijus Briedis, CTO bei NordVPN.
Die beliebtesten Arten von Malware, die Daten stehlen, seien RedLine, Vidar, Racoon, Taurus und AZORult. "Das Erschreckendste an Bot-Märkten ist, dass sie es Hackern leicht machen, die Daten der Opfer auszunutzen. Selbst ein unerfahrener Cyberkrimineller kann sich in das Facebook-Konto einer Person einklinken, wenn er über Cookies und digitale Fingerabdrücke verfügt, mit denen er die mehrstufige Authentifizierung umgehen kann", schreibt das Unternehmen.
Die Untersuchung fand 26,6 Millionen gestohlene Logins auf den drei Märkten. Darunter waren 720.000 Google-, 654.000 Microsoft- und 647.000 Facebook-Anmeldungen. Um sich zu schützen, sollte stets ein Antivirenprogramm verwendet werden, raten die Experten.
Zusammenfassung
- Die Daten von fünf Millionen Menschen wurden im Internet gestohlen und auf Bot-Märkten für durchschnittlich sechs Euro zum Kauf angeboten.
- Das berichtete der VPN-Anbieter NordVPN in einer Aussendung.
- Diese wachsende Bedrohung habe bereits 10.000 Menschen in Österreich betroffen, wobei Hacker Webcam-Schnappschüsse, Screenshots, Logins, Cookies und digitale Fingerabdrücke veräußern.