Linz: Messerattacke nach erzwungener Abtreibung
Die Polizei bestätigte der APA einen entsprechenden Artikel der 'Krone" (Donnerstag-Ausgabe). Am Mittwochabend wurde die Polizei zu der Wohnung im Stadtteil Bindermichl gerufen. Am Tatort kam den Beamten der Verletzte entgegen, der angab, seine Freundin habe ihn mit einem Messer am Oberarm verletzt.
Er hatte sich die Wunde bereits selbst verbunden. Die Frau berichtete hingegen, dass der Mann gewalttätig geworden sei und sie ihm nur einen Stoß versetzt habe.
Fristenlösung in Österreich
Bald stellte sich heraus, was der Hintergrund dieser Vorfälle gewesen sein dürfte: Demnach habe die Frau in Polen ein Medikament für einen Schwangerschaftsabbruch bestellt. Ihr Freund soll sie genötigt haben, es auch tatsächlich anzuwenden. Die Polizisten fanden auf dem Handy der Frau ein Bild des toten Fötus in der Toilette. In welcher Schwangerschaftswoche sie war, ist nicht bekannt.
Die Frau wird wegen absichtlicher schwerer Körperverletzung angezeigt, ihr Partner wegen Nötigung. Zudem könnten sich beide auch wegen des Schwangerschaftsabbruchs vor Gericht verantworten müssen, wobei dem Mann hier die Rolle eines Bestimmungstäters zukommen würde.
Ein Schwangerschaftsabbruch ist in Österreich grundsätzlich strafbar, Ausnahmen bestehen allerdings in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten.
Zusammenfassung
- Ein 36-jähriger Mann in Linz soll seine Partnerin genötigt haben, eine illegale Abtreibung mit einem Medikament aus Polen durchzuführen. Nach dem Eingriff verletzte die Frau ihren Lebensgefährten mit einem Messer am Oberarm.
- Die Polizei fand auf dem Handy der Frau ein Bild des toten Fötus in der Toilette. Beide Partner könnten sich wegen des Schwangerschaftsabbruchs vor Gericht verantworten müssen.
- In Österreich ist ein Schwangerschaftsabbruch innerhalb der ersten drei Monate legal, wenn er von einem Arzt durchgeführt wird. Die Frau wird wegen schwerer Körperverletzung angezeigt, der Mann wegen Nötigung.