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Klimakrise: Eselspinguine nisten immer weiter südlich

Greenpeace hat auf einer Forschungsexpedition bisher unentdeckte Pinguin-Kolonien gefunden, so etwa eine neue Ansiedlung der Eselspinguine auf der Andersson-Insel an der Ostseite der Antarktischen Halbinsel, sowie die ersten jemals gemeldeten Funde von dieser Spezies in einem unerforschten Archipel an der Nordspitze. Beiden Kolonien gehören zu den südlichsten Aufzeichnungen von Eselspinguinen auf der Ostseite der Antarktischen Halbinsel.

Bisher war es in der Region viel zu eisig für den Eselspinguin, um erfolgreich Küken aufzuziehen. Vor dieser Entdeckung war nur ein einziges Nest so weit im Süden gefunden worden. Doch jetzt haben Forschende der Stony Brook Universität eine Kolonie von 75 Küken auf Andersson Island entdeckt.

Die Forschungsergebnisse zeigen laut Lukas Meus, Meeresexperte bei Greenpeace in Österreich, die drastischen Auswirkungen der Klimakrise auf die Antarktis und deren Bewohner wie eben Pinguine. Die Zunahme der Eselpinguine allein mag positiv erscheinen, doch "gleichzeitig verlieren andere Arten wie der Kaiserpinguin an Lebensraum und drohen, in wenigen Jahrzehnten auszusterben. Durch industrielle Fischerei landen Pinguine außerdem als Beifang qualvoll in den Netzen der Industrie. Für den Schutz der Pinguine und anderer Meeresbewohner, müssen wir die Klimakrise bekämpfen und weitreichende und starke Meeresschutzgebiete umsetzen", erläutert Meus die Zusammenhänge.

Die Umweltschutzorganisation ist aktuell mit dem Schiff Arctic Sunrise und einem Wissenschaftsteam der Stony Brook Universität in der Antarktis unterwegs, um Pinguin-Forschungen durchzuführen. Pinguine zählen laut der NGO zu den sogenannten Sentinel-Arten, sind also ein wichtiger Indikator für den Zustand des antarktischen Ökosystems. Durch Klimaerhitzung und industrielle Fischerei verändern sich Bestände und Ausbreitung von Pinguinen in der Antarktis rapide. Bei einer Greenpeace-Expedition in die Antarktis im Jahr 2020 wurde festgestellt, dass die Kolonien der Zügelpinguine auf Elephant Island zusammengebrochen sind, und zwar um bis zu 77 Prozent in den letzten 50 Jahren.

Forschende führen bei der aktuellen Expedition erstmals Zählungen von Pinguinkolonien auf abgelegenen Inseln der östlichen Antarktischen Halbinsel durch, um wichtige Datenlücken über den Zustand der Bestände zu schließen. "Auf dieser Expedition untersuchen wir Teile der Antarktischen Halbinsel, in denen Pinguinkolonien von Satelliten aus gesichtet, aber noch nie zu Fuß erkundet wurden. Die Kartierung dieser abgelegenen Inselgruppen wird uns aufzeigen, wie die Pinguine in dieser Region auf die rasche Klimaerhitzung reagieren. Wie erwartet, finden wir Eselspinguine fast überall, wo wir hinschauen - ein weiterer Beweis dafür, dass die Klimaerhitzung die Artenvielfalt auf der Antarktischen Halbinsel drastisch verändert", wird Heather J. Lynch zitiert. Sie ist Professorin für Ökologie und Evolution an der Stony Brook University und eine der Leiterinnen der Expedition.

Im Rahmen der Antarktis-Schiffstour und anlässlich des "Penguin Awareness Day" am 20. Jänner 2022 appelliert Greenpeace an die politischen Entscheidungstragenden ein starkes UN-Hochseeschutzabkommen abzuschließen, die vierte Verhandlungsrunde ist für März geplant.

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  • Beiden Kolonien gehören zu den südlichsten Aufzeichnungen von Eselspinguinen auf der Ostseite der Antarktischen Halbinsel.