Kleidung aus recyceltem Polyester laut AK nicht nachhaltig
Die AK Oberösterreich hat bei vier internationalen Modekonzernen Kleidungsstücke aus recyceltem Polyester gekauft und das Umweltbundesamt mit einem Waschtest beauftragt. Bei einer Jacke wurden zum Beispiel 9.500 Mikrofasern pro Kilogramm Wäsche freigesetzt, bei Textilien mit einem Anteil von mindestens 52 Prozent Recycling-Polyester zwischen 2.400 und 4.100 Mikrofasern. "Diese Werte liegen im Bereich der Emissionen von Kleidungsstücken aus neu produziertem Polyester", so die AK Oberösterreich.
Die Konsumentenschützer kritisieren angesichts dieser Ergebnisse die Modebranche. Es würden nur positive Aspekte bei der Produktion hervorgehoben "wie etwa die CO2-Reduktion und die Verringerung des Energieverbrauches in Relation zur Baumwollfaser", merkte die AK an. Auf die Mikroplastikfreisetzung beim Waschen werde nicht eingegangen. Konsumentinnen und Konsumenten würden "über diesen Aspekt der Umweltverschmutzung im Dunkeln gelassen", hieß es weiter.
Und auf noch ein Problem haben die Konsumentenschützer hingewiesen. Recyceltes Polyester stamme meist aus alten PET-Flaschen, die als Flaschen mehrfach wiederverwertet werden könnten. Werden sie aber zu Textilien verarbeitet, ende der Recyclingprozess meist, da es noch kaum Verfahren gebe, getragenes Polyester noch einmal in Polyester aufzuarbeiten. Statt Plastikmüll zu verringern, werde er lediglich umgewandelt.
Der Rat in Sachen nachhaltige Kleidung lautet daher von der AK: auf Naturfasern setzen und Kleidung länger tragen.
Zusammenfassung
- Recyceltes Polyester wird von der Modebranche als umweltfreundlich beworben, aber laut der AK Oberösterreich ist dies ein Mythos, da beim Waschen Mikroplastik freigesetzt wird.
- Bei Tests wurden bis zu 9.500 Mikrofasern pro Kilogramm Wäsche freigesetzt, was den Emissionen von neuem Polyester entspricht.
- Die AK empfiehlt, auf Naturfasern zu setzen, da der Recyclingprozess von PET-Flaschen oft endet, wenn diese zu Textilien verarbeitet werden.