Jugendlicher Deutscher gesteht Kopfschuss auf 14-Jährigen
Zum möglichen Motiv gab es zunächst keine Informationen. Der 15-Jährige steht seit dem 3. Mai vor der Großen Jugendkammer. Laut Anklage tötete er im vergangenen September auf dem Gelände einer Schule im fränkischen Lohr am Main den 14-jährigen Italiener mit einem einzigen Schuss aus einer Pistole. Die beiden Buben gingen in dieselbe Mittelschule in der Kleinstadt im Spessart.
Seit seiner Festnahme am Tattag hatte der Angeklagte zu den Vorwürfen der Ermittler geschwiegen. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Deutsche den Serienmörder Jeffrey Dahmer, der eine der grausigsten Mordserien der USA verübte und über den es eine Netflix-Serie gibt, verehrt. Er soll die Tat nur begangen hat, um jemanden zu töten - also aus Mordlust.
Da der Angeklagte jugendlich ist, schreibt das Gesetz eine Verhandlung hinter verschlossenen Türen vor. In Jugendverfahren steht der Erziehungsgedanke im Vordergrund. Bei Mord beträgt das Höchstmaß der Jugendstrafe zehn Jahre. Sicherungsverwahrung ist unter engen Voraussetzungen möglich. Die Tatwaffe, eine Neun-Millimeter-Pistole des Typs Ceska CZ 75, gehörte einem 66-Jährigen, der im selben Haus wie der Angeklagte lebte. Wie der Jugendliche aber an die Waffe kam, ist öffentlich bisher nicht bekannt.
Zusammenfassung
- Ein 15-jähriger Jugendlicher hat vor dem Landgericht Würzburg gestanden, einen 14-jährigen Mitschüler auf dem Schulgelände in Lohr am Main mit einem Kopfschuss getötet zu haben.
- Der Schuss war nicht geplant, sondern entstand spontan aus der Situation heraus; der Jugendliche hatte seit seiner Festnahme geschwiegen.
- Der Angeklagte verehrt den Serienmörder Jeffrey Dahmer, was als mögliches Motiv für die Tat angesehen wird; die Tatwaffe gehörte einem Mitbewohner.