Mafia-Killer als "Hobby" - Italienischer Adeliger festgenommen
"Der Prinz", so lautete der Spitzname eines jungen Mannes aus bestem Hause mit adeligem Stammbaum unter seinen Geschäftspartnern. Nun wurde er von den Carabinieri in Rom festgenommen. Denn "der Prinz" ist ein mutmaßlicher Berufskiller, seine Geschäftspartner gehören zu einem albanischen Mafia-Clan, der einen Teil des Drogengeschäfts in der italienischen Hauptstadt kontrolliert.
Zumindest in einem Fall dürften die Ermittler dem jungen Mann offenbar einen Mordversuch nachgewiesen haben. Das Opfer, ein kleiner Drogendealer, der für sein Schweigen Geld wollte, überlebte knapp. Die Kugel des "Prinzen" verfehlte sein Herz nur um Haaresbreite. Auf 40.000 Euro belief sich die Mordprämie für den adeligen Killer und seinen Komplizen - 20.000 Euro pro Kopf. Geld, das der High-Society-Spross eigentlich nicht nötig gehabt hätte.
Laut italienischen Medien besitzt "der Prinz" zahlreiche Immobilien in Rom, darunter eine Pension beim Vatikan - daher auch sein anderer Spitzname "San Pietro", nach der Basilica di San Pietro, dem Petersdom. Neben dem Polo-Sport (er betreibt einen Amateur-Polo-Club in Rom) betrieb "San Pietro" offenbar auch seine Verbrechen aus "Leidenschaft", ohne wirtschaftliche Zwänge, wie es im Ermittlungsakt heißt.
"Wenn der wirklich so drauf ist, fehlt dem echt was"
"Ich kann's kaum erwarten, den Auftrag zu Ende zu bringen", schrieb der mutmaßliche Killer, als er den Auftrag zum letztlich gescheiterten Mord am Kleinkriminellen erhielt. Sogar seinem Geschäftspartner, dem aufstrebenden Mafiaboss Elvis Demce, war der adelige Hobby-Killer nicht ganz geheuer. Er soll gemutmaßt haben, dass der "Prinz" wohl vielleicht doch finanzielle Probleme habe und sein Reichtum nur Fassade sei. "Wenn der wirklich so drauf ist, dann fehlt dem echt was. Der hat irgendein ernstes Problem", soll Demce über ihn gesagt haben, berichtet der "Messagero".
Neben dem Mordversuch wird dem "Prinzen" laut Anklageschrift auch Verschwörung, schwere Körperverletzung und Raub vorgeworfen. Auch Verbindungen in rechtsextreme Kreise soll er haben. Sein Mittelsmann zum Mafiaboss war laut Ermittlungen Alesssandro Corvesi, ein ehemaliger Profi-Spieler bei Lazio Rom, der in die organisierte Drogenkriminalität abrutschte.
Zusammenfassung
- Italienische Behörden haben einen römischen High-Society-Spross festgenommen.
- Er soll für einen römischen Mafia-Boss zumindest einen Mordversuch begangen haben. Das Blutgeld von 20.000 Euro hätte er nicht nötig gehabt.
- Laut italienischen Medien besitzt "der Prinz", wie sein Spitznahme in Mafia-Kreisen war, zahlreiche Immobilien in Rom, darunter eine Pension in der Nähe des Vatikan.