ISS-Weltraumschrott nahe der Karibik ins Meer gestürzt
Trümmerteile könnten auch den Luftraum über Tirol, Vorarlberg und Kärnten streifen, hatte es in Aussendungen der betroffenen Landesregierungen am Freitag geheißen. Mit Leuchterscheinungen und einem Überschallknall durch die Trümmerteile war möglicherweise zu rechnen. Ein Aufprall von Bruchstücken auf der Erdoberfläche sei dabei "äußerst unwahrscheinlich". Wo genau der Weltraumschrott auf seiner Umlaufbahn um die Erde verglüht, war allerdings schwer vorherzusagen.
Der Wiedereintritt in die Erdatmosphäre erfolgte schließlich in etwa dort, wo Karibisches Meer und Golf von Mexiko aufeinandertreffen. Von Schäden war zunächst nichts bekannt.
Die Art der Entsorgung des ISS-Batteriepakets war durchaus beabsichtigt. Die Plattform mit Batteriepaketen - in etwa so groß wie ein Auto und rund 2,6 Tonnen schwer - war im März 2021 von der ISS abgekoppelt worden, mit dem Ziel, Jahre später in der Atmosphäre zu verglühen.
Dass Weltraumschrott in die Atmosphäre eintritt und auch Reste die Erdoberfläche erreichen, passiert ständig. Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) schreibt dazu: "Ungefähr jede Woche tritt ein großes Weltraumobjekt unkontrolliert wieder ein, der größte Anteil der damit verbundenen Fragmente verglüht, bevor sie den Boden erreichen." Nach Angaben der US-Raumfahrtbehörde NASA ist in den vergangenen 50 Jahren durchschnittlich ein bekanntes Stück pro Tag auf die Erde gefallen. Bisher sei keine ernsthafte Verletzung oder bedeutender Sachschaden infolgedessen bekannt geworden.
Zusammenfassung
- Ein ausgedientes Batteriepaket der ISS ist über Mittelamerika verglüht und Trümmer sind in der Karibik ins Meer gefallen.
- Die kontrollierte Entsorgung des rund 2,6 Tonnen schweren Batterieblocks war geplant; er war bereits im März 2021 von der ISS abgekoppelt worden.
- Laut ESA und NASA ist das Eintreten von Weltraumschrott in die Atmosphäre ein regelmäßiges Ereignis, bisher ohne ernsthafte Verletzungen oder größere Schäden.