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Impfbereitschaft der Österreicher bei rund 75 Prozent

Die Impfbereitschaft der österreichischen Bevölkerung stagniert seit Anfang Juli bei rund drei Viertel bzw. 74 Prozent. Der Wunsch nach einem "normalem Leben" und "gesellschaftliche Verantwortung" sind laut einer Umfrage die stärksten Treiber.

Wenn man diejenigen Österreicher, die sich als Impfbereite deklarieren und die bereits Geimpften addiert, dann nähert sich Österreich langsam an die 80-Prozent Marke. Das geht aus einer Umfrage des GALLUP-Instituts unter 1.000 Personen hervor. Dieser Wert schwankte zwischen Mai und Juni zwischen 71 und 74 Prozent.

Der Anteil von Personen, die eine Corona-Impfung strikt oder eher ablehnen, schwankte zwischen Mai und Juli konstant zwischen 21 und 25 Prozent. Aktuell möchten sich 15 Prozent der Österreicher "auf keinen Fall" und weitere 8 Prozent "eher nicht" impfen lassen.

Impfskeptiker haben Angst vor Bevormundung

In Salzburg und Oberösterreich gibt es deutlich mehr Impfskeptiker als in den übrigen Bundesländern. So stehen in den beiden nördlichen Ländern rund ein Drittel der Bevölkerung einer Corona-Impfung skeptisch gegenüber. In den anderen sieben Bundesländer sind dies lediglich 20 Prozent.

Angst vor Bevormundung und Freiheitsverlust seien die wichtigsten Argumente der Skeptiker, sagt Studienautorin Andrea Fornaschütz. Gerade jene, die Angst vor Nebenwirkungen oder Langzeitfolgen der Impfung haben, sträuben sich dagegen, dass der Staat in Entscheidungen über ihre Gesundheit eingreift.

Wunsch nach einem "normalen Leben"

94 Prozent der Impfbereiten gaben als Grund an, dass sie wieder ein "normales Leben" führen wollen. Weitere Argumente sind laut der Umfrage der Schutz vor einer Infektion (88%) bzw. einem schweren Krankheitsverlauf (90%) und, um wieder reisen zu können (74%). 84 Prozent gaben auch an, dass sie sich aus einem Verantwortungsgefühl gegenüber der Gesellschaft impfen lassen. Eine untergeordnete Rolle spielen hingegen sozialer Zwang (19%) und berufliche Gründe (31%).

75 Prozent für Reisebeschränkungen

Die Zustimmung zu den Regierungsmaßnahmen ist seit Mai etwas gestiegen (52% vs. 47%). Das führt Fornaschütz auf die Maßnahmenlockerungen der Regierung zurück. Reiseeinschränkungen, um dem Virus Herr zu werden, werden von 75 Prozent der Befragten befürwortet. Dieser Wert ist seit Februar (77%) stabil.

Fast die Hälfte der Befragten (44%) glauben auch, das Schlimmste in Sachen Corona vorüber sei. 41 Prozent der Österreicher sind der Meinung, die Situation werde bleiben, wie sie ist. "Dieser Anflug von Optimismus soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Stimmung im Land angespannt ist", betont Fornaschütz.

Für die Umfrage wurden vom GALLUP-Institut 1.000 Personen repräsentativ für die (webaktive) österreichische Bevölkerung über 16 Jahre befragt. Befragungszeitraum: 12.–15. Juni 2021.

ribbon Zusammenfassung
  • Wenn man diejenigen Österreicher, die sich als Impfbereite deklarieren und die bereits Geimpften addiert, dann nähert sich Österreich langsam an die 80-Prozent Marke. Das geht aus einer Umfrage des GALLUP-Instituts unter 1.000 Personen hervor.
  • Der Anteil von Personen, die eine Corona-Impfung strikt oder eher ablehnen, schwankte zwischen Mai und Juli konstant zwischen 21 und 25 Prozent.
  • In Salzburg und Oberösterreich gibt es deutlich mehr Impfskeptiker als in den übrigen Bundesländern.
  • So stehen in den beiden nördlichen Ländern rund ein Drittel der Bevölkerung einer Corona-Impfung skeptisch gegenüber. In den anderen sieben Bundesländer sind dies lediglich 20 Prozent.
  • Angst vor Bevormundung und Freiheitsverlust seien die wichtigsten Argumente der Skeptiker, sagt Studienautorin Andrea Fornaschütz.
  • Reiseeinschränkungen, um dem Virus Herr zu werden, werden von 75 Prozent der Befragten befürwortet. Dieser Wert ist seit Februar (77%) stabil.