Hunderte bei Beerdigung für Opfer von Attacke in Southport
Hunderte Menschen säumten die Straße und applaudierten, als der Leichenzug vor einer Kirche in Southport eintraf. Sowohl der von Pferden gezogene Leichenwagen, als auch der mit Blumen geschmückte Sarg waren weiß. Auch die Trauergemeinde war weiß gekleidet. Die Farbe gilt als Symbol der Unschuld gestorbener Kinder. Auch pinkfarbene Luftballons waren zu sehen.
Der Angreifer hatte einen Ferien-Tanzkurs ins Visier genommen und dort auf Kinder und Betreuerinnen eingestochen. Neben der Neunjährigen starben auch ein sieben und ein sechs Jahre altes Mädchen. Mehrere Menschen wurden verletzt. Sie konnten inzwischen jedoch alle wieder aus dem Krankenhaus entlassen werden.
Ein zum Tatzeitpunkt 17-jähriger Jugendlicher wurde festgenommen. Zum Motiv des mutmaßlichen Täters lagen zunächst keine Erkenntnisse vor.
Im Internet war kurz nach der Tat behauptet worden, es handle sich bei dem Verdächtigen um einen irregulären Einwanderer mit muslimischem Namen. Doch beides ist falsch, wie die Polizei klarstellte. Der mutmaßliche Täter wurde in Großbritannien als Sohn ruandischer Einwanderer geboren.
Rechtsextreme Krawalle hielten das Land tagelang in Atem. Es kam zu Angriffen auf Sicherheitskräfte, Unterkünfte für Asylbewerber und auf Moscheen und Geschäfte. Tausende Polizistinnen und Polizisten waren im Einsatz, von denen Dutzende verletzt wurden. Inzwischen hat sich die Situation wieder entspannt.
Knapp 800 Menschen, die sich an den Ausschreitungen beteiligten, oder auf der Straße oder im Internet zu Gewalt aufgerufen hatten, wurden bisher festgenommen. Knapp 350 wurden bereits angeklagt und etliche zu teils mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.
Zusammenfassung
- Hunderte Menschen nahmen an der Beerdigung eines neunjährigen Opfers des Messerangriffs in Southport teil. Die Tat Ende Juli, bei der drei Mädchen im Grundschulalter ums Leben kamen, erschütterte das gesamte Land.
- Ein 17-jähriger Jugendlicher wurde als mutmaßlicher Täter festgenommen. Die Polizei stellte klar, dass er kein irregulärer Einwanderer mit muslimischem Namen ist, sondern in Großbritannien geboren wurde.
- Rechtsextreme Ausschreitungen folgten auf die Tat. 800 Personen wurden festgenommen, 350 angeklagt und viele zu Haftstrafen verurteilt. Die Situation hat sich inzwischen wieder entspannt.