Hälfte der brasilianischen Savannen bereits verloren
Damit ist die Savannenlandschaft noch deutlich stärker bedroht als der Regenwald im Amazonasgebiet, der bisher etwa 20 Prozent seiner Fläche verloren hat. Der Cerrado ist die wichtigste Wasserquelle für die meisten Regionen Brasiliens. Seit Anfang des Jahres registrierte die Weltraumagentur Inpe im Cerrado so viele Brände wie seit 2012 nicht mehr. "Die fortschreitende Entwaldung im Cerrado ist eine besorgniserregende Realität. Der Anbau von Agrarprodukten in diesen Regionen hat erhebliche Auswirkungen auf die Natur und die dort lebenden traditionellen Völker und Gemeinschaften", sagte die Wissenschafterin Terena Castro vom Institut für Gesellschaft, Bevölkerung und Natur (ISPN).
Für die brasilianische Regierung steht der Umweltschutz derzeit nicht im Fokus. Der rechte Präsident Jair Bolsonaro sieht das Amazonasgebiet und den Cerrado vor allem als ungenutztes wirtschaftliches Potenzial und will noch mehr Flächen für Landwirtschaft, Bergbau und Energiegewinnung erschließen. Kritiker werfen ihm vor, ein gesellschaftliches Klima geschaffen zu haben, in der sich Bauern auch zur illegalen Landnahme für landwirtschaftliche Nutzung ermutigt fühlen.
Zusammenfassung
- Noch stärker als der Amazonas-Regenwald sind die brasilianische Savannen im Zentrum des Landes von Abholzung und Brandrodung bedroht.
- Die Hälfte der ursprünglichen Fläche des Cerrados sei bereits verloren, sagte die Wissenschafterin Mercedes Bustamante von der Universität von Brasília (UnB) anlässlich des Nationalen Tags des Cerrados am Samstag dem Nachrichtenportal G1.
- Für die brasilianische Regierung steht der Umweltschutz derzeit nicht im Fokus.