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Festnahme

Messerangriff beim Holocaust-Denkmal: Mann schwer verletzt

21. Feb. 2025 · Lesedauer 3 min

Am Denkmal für die ermordeten Juden Europas in Berlin-Mitte ist ein Mann schwer verletzt worden.

Nach der Attacke hat die Polizei einen Verdächtigen festgenommen. Es handle sich um den mutmaßlichen Täter, teilten die Ermittler am Abend am Tatort mit.

Opfer in stabilem Zustand

Bei dem Angriff in Berlin-Mitte ist das Opfer nach Polizeiangaben schwer, aber nicht lebensbedrohlich verletzt worden. Der Mann sei einem stabilen Zustand, sagte eine Polizeisprecherin. Die Feuerwehr hatte den Mann nach Polizeiangaben notfallversorgt, bevor er in ein Krankenhaus kam.

Das Opfer ist ein 30 Jahre alter Tourist aus Spanien. Der Mann sei durch eine andere männliche Person im Stelenfeld des Denkmals schwer verletzt worden.

"Der Täter hat keine Tatwaffe hier hinterlassen", sagte ein Polizeisprecher. Es könnte sich demnach um einen spitzen Gegenstand gehandelt haben. Später schritt er mit Blut an den Händen über die Straße, rund drei Stunden nach der Attacke. Das sei für die Kräfte der ausschlaggebende Moment gewesen, um sofort zuzugreifen, schilderte Polizeisprecher Florian Nath.

Der mutmaßliche Täter sei zu Boden gebracht und gefesselt worden, so der Polizeisprecher. "Der Festgenommene ist den Kräften sofort aufgefallen, weil er hier über die Straße geschritten ist." Die Polizei hatte mit einem Großaufgebot nach dem Mann gesucht. Anfangs hieß es, er sei auf der Flucht.

Bei der Festnahme wurde der mutmaßliche Täter mit weißen Tüchern abgeschirmt. Die Szenerie war deshalb für Außenstehende kaum zu beobachten. Das Stelenfeld, das in der Nähe des Brandenburger Tors und der US-Botschaft liegt, blieb abgesperrt.

Verdächtiger wird einvernommen

"Die Person wird in ein Polizeigewahrsam gebracht und wird von den Ermittlern weiter vernommen", sagte Polizeisprecher Nath über den Festgenommenen. Der Mann hatte nach Polizeiangaben keine Papiere bei sich und war leicht bekleidet.

Das Landeskriminalamt 8 sei vorsorglich eingebunden worden, zuständig für islamistischen Terror. Anhaltspunkte dafür gab es den Angaben nach aber nicht. Zum Motiv konnte die Polizei noch nichts sagen. Auch die Nationalität des Verdächtigen sei unbekannt.

Suche nach Beweisen auch mit Hubschrauber

"Wir haben mehrere Beweismittel gefunden", sagte Sprecher Nath. Die würden jetzt untersucht. Auch nach der Festnahme ging die Suche am späten Abend weiter. "Wir suchen jetzt hier weiter nach Beweismitteln", so Nath. "Das ist ein relativ großes Areal. Deshalb haben wir auch den Polizeihubschrauber hinzugezogen, um alles auszuleuchten." Auch Hunde suchten nach Spuren.

Ausschau gehalten wird Nath zufolge insbesondere nach Kleidungsstücken. Es sei auch nach möglichen Personen gesucht worden, die vielleicht von dem Tatverdächtigen angegriffen worden sein könnten. Gefunden habe man bisher aber niemanden, hieß es am späten Abend.

Das Denkmal für die ermordeten Juden Europas des Architekten Peter Eisenman war im Mai 2005 der Öffentlichkeit übergeben worden. Mit dem Stelenfeld und einem unterirdischen Informationsort wird in der Hauptstadt nahe dem Brandenburger Tor an die rund sechs Millionen ermordeten Juden unter der Herrschaft des Nationalsozialismus erinnert.

Zusammenfassung
  • Am Holocaust-Denkmal in Berlin wurde ein Mann durch einen Messerangriff schwer verletzt. Der Täter ist flüchtig, und die Polizei sucht nach Hinweisen.
  • Nach der Attacke hat die Polizei einen Verdächtigen festgenommen. Es handle sich um den mutmaßlichen Täter, teilten die Ermittler am Abend am Tatort mit.
  • Bei dem Angriff in Berlin-Mitte ist das Opfer nach Polizeiangaben schwer, aber nicht lebensbedrohlich verletzt worden.
  • Der Mann sei einem stabilen Zustand, sagte eine Polizeisprecherin.