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Weiter Diskussion um Stopp der Koralmbahn am Flughafen Graz

21. Feb. 2025 · Lesedauer 2 min

Die Diskussion um eine Haltestelle der ÖBB-Koralmbahn am Flughafen Graz ist am Freitag um eine Facette reicher geworden: Während Projektleiter Klaus Schneider gegenüber Medien äußerte, dass sich ein Stopp bei einer möglichen Haltestelle gar nicht eintakten ließe, hieß es am Nachmittag in einer Aussendung der Landesregierung, dass die Umsetz- und Machbarkeit von ÖBB-Vorstandsvorsitzendem Andreas Matthä bestätigt worden sei, so Verkehrslandesrätin Claudia Holzer (FPÖ).

Sie zeigte sich über die Aussagen von Schneider "äußerst verwundert". Matthä habe Holzer am Freitag in einem Telefonat noch einmal die Machbarkeit versichert. "Auf jeden Fall werde ich beim neuen Verkehrsminister, von dem ich mir mehr Pragmatismus und Verständnis für wirtschaftliche Belange als von den derzeit agierenden Akteuren erwarte, hinsichtlich Umsetzung der Haltestelle vorstellig werden", so Holzer.

Landeshauptmann Mario Kunasek (FPÖ) ergänzte: "Die Realisierung der Koralmbahn-Haltestelle am Flughafen Graz ist eine zentrale Forderung der Steiermark an die nächste Bundesregierung. Die Haltestelle stärkt den Flughafen-Standort, der für den gesamten Großraum Graz von infrastruktureller Bedeutung ist und Arbeitsplätze in der Region sichert. Ich erwarte mir von der zukünftigen Bundesregierung eine Rücksichtnahme auf die Interessen der Länder." Das unterstrich auch Landeshauptmannstellvertreterin Manuela Khom (ÖVP). Schon ihr Vorgänger Christopher Drexler hatte sich als Landeshauptmann für die Haltestelle ausgesprochen.

Seitens der ÖBB hieß es schließlich auf APA-Nachfrage, dass sich die beiden Stellungnahmen nicht ausschließen würden. Schneider beziehe seine Angaben auf das aktuelle Projekt und derzeit ist die Haltestelle nicht eingeplant und nicht machbar. Allerdings seien sehr wohl die technischen Voraussetzungen für eine nachträgliche Aufrüstung vorhanden. Im aktuellen Rahmenplan sei der Stopp am Flughafen ebenfalls nicht eingerechnet, doch auch das ließe sich ändern, "wenn der politische Wille dafür vorhanden" sei, wurde betont. Eine Umsetzung würde allerdings einige Jahre in Anspruch nehmen und müsste in einem eigenen Projekt abgewickelt werden.

Die ÖBB wollen nun in erster Linie die Koralmbahn im Dezember in Betrieb nehmen und arbeiten an den letzten Vorbereitungen für den Start dieser hochrangigen Fernverkehrsverbindung. In Kombination mit dem noch in Bau befindlichen Semmering-Basistunnel soll das Fernverkehrsnetz beschleunigt werden. Erst nach der Inbetriebnahme werde man sich ansehen, wie groß dann der Bedarf einer Haltestelle am Flughafen sein wird, denn schon jetzt existiert bei der S-Bahn eine Haltestelle wenige Hundert Meter vom Flughafen entfernt.

Zusammenfassung
  • Landeshauptmann Mario Kunasek fordert die Haltestelle als zentrale Forderung der Steiermark an die nächste Bundesregierung. Die ÖBB betonen, dass die technische Möglichkeit für eine spätere Umsetzung besteht, aber derzeit nicht eingeplant ist.
  • Die Koralmbahn soll im Dezember in Betrieb genommen werden. Eine Entscheidung über die Haltestelle wird danach getroffen, da bereits eine S-Bahn-Haltestelle wenige Hundert Meter entfernt existiert.