AFP

Fall Maddie: Verdächtiger in "Topliga der Gefährlichkeit"

Der im Fall Maddie Verdächtige Christian B. ist nach Einschätzung eines psychiatrischen Gutachters in "die absolute Topliga der Gefährlichkeit" einzuordnen.

Die Anwendung verschiedener Verfahren führe zu dem Ergebnis, dass der 47-jährige Deutsche in den obersten Bereich der Gefährlichkeit lande, sagte der Arzt im Landgericht Braunschweig.

Dem mehrmals vorbestraften Sexualstraftäter werden drei Vergewaltigungen sowie zwei Fälle von sexuellem Missbrauch an Kindern vorgeworfen.

Große Aufmerksamkeit erweckt der Prozess vor allem, weil der Angeklagte im Fall der 2007 aus einer portugiesischen Ferienanlage verschwundenen dreijährigen Madeleine "Maddie" McCann unter Mordverdacht steht.

Vergewaltigung von Pensionistin

Der Fall Maddie ist aber nicht Gegenstand des aktuellen Verfahrens. Es gilt die Unschuldsvermutung. Derzeit sitzt B. eine Haftstrafe wegen Vergewaltigung einer 72-jährigen US-Amerikanerin in Portugal ab, zu der er 2019 vom Landgericht Braunschweig verurteilt worden war.

Nach etablierten Analyseverfahren hätten nahezu 100 Prozent vergleichbarer Sexualstraftäter günstigere Prognosen als der Angeklagte, sagte der Gutachter. Die Wahrscheinlichkeit dafür, dass B. in den nächsten zwei Jahren inhaftiert werde, liege bei 30 bis 50 Prozent.

Die Verteidiger des 47-Jährigen haben während des Prozesses mehrmals betont, dass der Angeklagte aus ihrer Sicht von allen Vorwürfen freizusprechen sei.

Video: Ermittlungen im Fall Maddie McCann

ribbon Zusammenfassung
  • Der psychiatrische Gutachter stuft den 47-jährigen Christian B. als äußerst gefährlich ein. Ihm werden drei Vergewaltigungen und zwei Fälle von sexuellem Missbrauch an Kindern vorgeworfen.
  • Christian B. steht im Fall der 2007 verschwundenen Madeleine McCann unter Mordverdacht, was großes Aufsehen erregt. Der Fall Maddie ist jedoch nicht Gegenstand des aktuellen Verfahrens.
  • Derzeit sitzt Christian B. eine Haftstrafe wegen der Vergewaltigung einer 72-jährigen US-Amerikanerin ab. Die Wahrscheinlichkeit, dass er in den nächsten zwei Jahren inhaftiert wird, liegt bei 30 bis 50 Prozent.