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Prozess nach tödlichem Vulkanausbruch vor Neuseeland

In Neuseeland hat ein Prozess um einen Vulkanausbruch begonnen, bei dem 22 Menschen starben und andere schwere Verbrennungen erlitten. Das Unglück hatte sich im Dezember 2019 auf White Island, auch bekannt als Whakaari, ereignet. Als 50 Menschen, zumeist Touristen aus Australien, die Vulkaninsel besichtigten, drangen heiße Asche und Dampf aus einem Vulkanschlot und verletzten die Besucher. Die Anklage fordert 1,5 Millionen neuseeländischen Dollar (847.000 Euro) Strafe.

Angeklagt sind sechs Parteien, darunter zwei Reiseveranstalter und die Firma Whakaari Management Limited, der die Insel gehört. Ihnen werden Verstöße gegen Gesundheitsschutz- und Sicherheitsregeln zur Last gelegt. Die Angeklagten weisen die Vorwürfe zurück. Der Prozess vor einem Gericht in Auckland wird voraussichtlich mehrere Wochen dauern. Am Freitag hatten sich sechs andere an den Touren beteiligte Unternehmen bereits schuldig bekannt.

"Bei diese Vulkanausbruch gab es eine massive Explosion", schilderte Staatsanwältin Kristy McDonald das Unglück zu Prozessbeginn. Diese habe "brennende heiße Asche, brühendheißes Meerwasser, giftige Vulkanasche und Gesteinsbrocken" über die Gegend geschleudert.

Zugleich hob die Staatsanwältin hervor, dass die Eignerfamilie von Whakaari Management Limited vor dem Unglück mit der Insel rund eine Million neuseeländische Dollar pro Jahr verdient habe. "Sie profitierten von jedem einzelnen Touristen, der nach Whakaari kam", sagte McDonald. Dennoch hätten die Inselbesitzer keine angemessene Risikoprüfung vorgenommen, sich nicht ausreichend über Evakuierungsrouten Gedanken gemacht und keine angemessene Schutzausrüstung bereitgestellt.

Seit dem Unglück wurden keine Bootstouren oder Flüge zu der Insel mehr erlaubt. Die neuseeländische Katastrophenschutzbehörde wurde im Mai in einem Prozess von dem Vorwurf freigesprochen, sie habe sich im Zusammenhang mit dem Unglück Verstöße gegen Gesundheitsschutz- und Sicherheitsregeln zu Schulden kommen lassen.

ribbon Zusammenfassung
  • In Neuseeland hat ein Prozess um einen Vulkanausbruch begonnen, bei dem 22 Menschen starben und andere schwere Verbrennungen erlitten.
  • Das Unglück hatte sich im Dezember 2019 auf White Island, auch bekannt als Whakaari, ereignet.
  • Ihnen werden Verstöße gegen Gesundheitsschutz- und Sicherheitsregeln zur Last gelegt.
  • Diese habe "brennende heiße Asche, brühendheißes Meerwasser, giftige Vulkanasche und Gesteinsbrocken" über die Gegend geschleudert.