Google-KI generierte Bilder von nicht-weißen Nazi-Soldaten
Google Gemini hatte vor drei Wochen eine neue Funktion zum Erzeugen von Bildern aus Text-Vorgaben bekommen. Auch andere ähnliche Software auf Basis Künstlicher Intelligenz hat diese Fähigkeit.
In verschiedenen Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz gab es in den vergangenen Jahren oft ein Problem mit Stereotypen und Diskriminierung. So war zum Beispiel Software zur Gesichtserkennung zunächst schlecht darin, Menschen mit schwarzer Hautfarbe zu erkennen. Bei der Erzeugung von Bildern durch KI wurden anfangs oft Weiße dargestellt.
Entwickler auch bei anderen Unternehmen bemühen sich daher um mehr Diversität in verschiedenen Szenarien. Sie geraten damit manchmal - wie in diesem Fall - zwischen die Fronten: Gerade in den USA gibt es eine laute Bewegung, zu der etwa auch Tech-Milliardär Elon Musk gehört, die angeblichen Rassismus gegenüber Weißen anprangert.
In einem Blogeintrag am Freitag erläuterte Google, man habe es versäumt, Ausnahmen für die Fälle zu programmieren, in denen Diversität definitiv fehl am Platze wäre. Die dadurch erzeugten Bilder seien "peinlich und falsch" gewesen. Zugleich sei die Software mit der Zeit zu vorsichtig geworden und habe sich geweigert, manche Vorgaben zu erfüllen. Aber wenn Nutzer sich etwa Bilder von einem "weißen Tierarzt mit Hund" anzeigen lassen wollten, müsse das Programm dies auch erfüllen. Die Fehler seien unbeabsichtigt gewesen, betonte Google-Manager Prabhakar Raghavan.
Google-Manager Raghavan betonte zugleich, dass Software mit Künstlicher Intelligenz vorerst auch weiterhin manchmal daneben liegen werde. "Ich kann nicht versprechen, dass Gemini gelegentlich peinliche, falsche oder beleidigende Ergebnisse ausgeben wird", schrieb er. Aber Google werde bei Problemen rasch eingreifen.
Zusammenfassung
- Google hat die Bildgenerierung durch seine KI-Software Gemini ausgesetzt, nachdem diese nicht-weiße Nazi-Soldaten und amerikanische Siedler erstellte, was nicht dem historischen Kontext entsprach.
- Trotz der grundsätzlichen Verteidigung von Diversität in KI-Bildern, erkennt der Konzern an, in diesem Fall über das Ziel hinausgeschossen zu sein; die Funktion war am Freitag weiterhin deaktiviert.
- Die Debatte um Diversität und Rassismus in KI-Anwendungen wird intensiviert, während Entwickler versuchen, Stereotypen entgegenzuwirken und gleichzeitig Kritik von Bewegungen, die Rassismus gegen Weiße anprangern, ausgesetzt sind.