Evangelischer Kampf um freien Karfreitag geht weiter
Der Karfreitag ist seit 2019 für evangelische, methodistische und altkatholische Christen kein Feiertag mehr - es sei denn, man macht ihn zum "persönlichen Feiertag". Dann hat man einen Anspruch auf Urlaub an diesem Tag, so er drei Monate davor beim Arbeitgeber angemeldet wurde. Einen zusätzlichen Urlaubstag gibt es dafür allerdings nicht. Diese Regel wurde eingeführt, nachdem der EuGH die unterschiedliche Behandlung der Konfessionen am Karfreitag für unzulässig erklärt hatte.
Ginge es nach der evangelischen Kirche, bestünde die Lösung nicht darin, den Feiertag zu streichen, sondern ihn allen Religionen zugänglich zu machen. Der Karfreitag sei auch insofern von gesamtgesellschaftlicher Bedeutung, als er an die Verletzlichkeit und Unverfügbarkeit des menschlichen Lebens erinnere, meinte Chalupka am Mittwoch. Angesichts der vielen aktuellen Krisen brauche es einen Tag, wo diese Zerbrechlichkeit des Lebens nicht verdrängt werde.
Zusammenfassung
- Der evangelische Bischof Michael Chalupka drängt auf die Wiedereinführung des Karfreitag-Feiertags und zeigt sich enttäuscht von der Politik, die aufgrund von Budgetnöten kein Interesse daran zeigt.
- Seit 2019 ist der Karfreitag für evangelische, methodistische und altkatholische Christen kein offizieller Feiertag mehr, es sei denn, er wird drei Monate im Voraus als 'persönlicher Feiertag' angemeldet.
- Die evangelische Kirche schlägt vor, den Karfreitag für alle Religionen zugänglich zu machen, da er an die Verletzlichkeit des Lebens erinnert und angesichts aktueller Krisen gesellschaftliche Bedeutung hat.