Rekord-Niederschlag in Niederösterreich, Weingärten zerstört

Betroffen von den Unwettern war besonders der Großraum Wien sowie das südliche Niederösterreich, das Südburgenland und die Obersteiermark. Für diese Region gab die Geosphere Austria eine orange Gewitterwarnung aus.  Aber auch im Tullnerfeld und im Wein- und Waldviertel kam es zu kräftigen Gewittern. Videos aus Wien zeigen wolkenbruchartige Regengüsse.

Die meisten Niederschläge gab es bis zum Mittwochabend im niederösterreichischen Langelois - Geosphere Austria meldete 85,8 Millimeter Niederschlag pro Quadratmeter. Das ist damit mehr, als in einem ganzen, durchschnittlichen September-Monat.

Auch hat es an einem Tag im September dort noch nie so viel geregnet. Der bisherige Rekordwert stammt aus dem Jahr 2007 lag bei 58,5 Milimeter Niederschlag.

75 Feuerwehreinsätze in Niederösterreich

Die Gewitter sorgten in Niederösterreich für 75 Feuerwehreinsätze. Verzeichnet wurden laut Klaus Stebal vom Landeskommando vorerst rund 75 Einsätze. Großteils sei aufgrund von Auspumparbeiten ausgerückt worden. Schwierigkeiten bereiteten auch auf Straßen gestürzte Bäume.

Einer der Hotspots lag im Süden des Bundeslandes, wo im Bezirk Neunkirchen kleinere Überflutungen sowie Vermurungen verzeichnet wurden. Nach Angaben von Bezirksfeuerwehrkommandant Josef Huber hatte sich im Wechselgebiet bereits in den Nachmittagsstunden eine "enorme Gewitterzelle" gebildet. Als sich diese entlud, seien auch Bäche über das jeweilige Ufer getreten.

Betroffen war etwa Aspang-Markt. In der Marktgemeinde standen laut Huber in den Abendstunden 19 Feuerwehrmitglieder sowie sieben Fahrzeuge im Einsatz. Aufgrund des Unwetters ausgerückt waren die Helfer aber u.a. auch in den Bezirken Wiener Neustadt, Krems, Horn und Gänserndorf.

In Krumbach (Bezirk Wiener Neustadt Land) drohten Bäche über die Ufer zu treten. Die Feuerwehr kontrollierte den Wasserstand mit Hochwasserrückhaltebecken. Außerdem war sie damit beschäftigt, umgestürzte Bäume zu entfernen und Keller auzupumpen.

Langenlois: Weingärten zerstört

Winzer:innen aus Langenlois berichten auch von Weingärten, die durch die Unwetter in Mittleidenschaft gezogen wurden. Kurz vor der bevorstehenden Weinlese habe das Unwetter mit Hagel die Weingärten schwer getroffen. "Bei anderen konnten leichte Schäden festgestellt werden, einige blieben Gott sei Dank gänzlich verschont", so das Weingut & Heurigen Lehner.

Man werde sich ein ein genaues Bild von den Schäden machen, um entsprechende Maßnahmen setzen zu können.

655 Blitzentladungen in Wien

Indes war am Mittwoch der gewitterreichste Tag seit dem 16. August 2021, so die Unwetterzentrale. In vielen Teilen der Stadt seien binnen 30 Minuten bis zu 20 Liter pro Quadratmeter Regen gefallen. Bis 19:40 Uhr gab es in Wien 655 Blitzentladungen.

So wird das Wetter am Donnerstag

In der Nacht auf Donnerstag liegt eine Kaltfront quer über Österreich. Meist ist es dicht bewölkt und es regnet in vielen Landesteilen, abends und während der ersten Nachthälfte gewittert es auch noch.

Am Donnerstag überwiegen vor allem über den Alpengipfeln sowie generell im Süden und Südosten noch dichte Wolken und Regenschauer. Gegen Nachmittag kommen aber erste Sonnenstrahlen durch. Allerdings können sich örtlich bis zum Abend noch lokale gewittrige Regenschauer bilden.

Weiter im Norden und Osten lässt hingegen der Niederschlag bereits am Vormittag nach und die Sonne zeigt sich im Laufe des Tages. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 19 bis 24 Grad.