Brutale Attacke
Kanzleimitarbeiterin niedergestochen: Verdächtiger in U-Haft
Das Landesgericht hat nach Antrag durch die Staatsanwaltschaft am Mittwochnachmittag Untersuchungshaft über den Verdächtigen verhängt. "Er machte keine Angaben und verwies auf die Aussagen bei der Polizei", sagte Gerichtssprecherin Christina Salzborn über seine Einvernahme. Der 53-Jährige soll am Montag mehrfach auf die Mitarbeiterin eingestochen und sie lebensgefährlich verletzt haben.
Berichte, wonach ein Streit um Geld, Auslöser für den Angriff gewesen sei, wollten weder die Landespolizeidirektion noch das Gericht am Mittwoch gegenüber der APA kommentieren. Es handle sich schließlich um ein laufendes Ermittlungsverfahren, so die Gerichtssprecherin.
Medien berichteten am Mittwoch, dass es sich bei dem 53-Jährigen um einen in Erwachsenenvertretung befindlichen Klienten der Kanzlei handle. Der Beschuldigte befinde sich nun jedenfalls in der Justizanstalt Josefstadt, die mit einer Sonderkrankenanstalt auch für die Betreuung von psychisch kranken Untersuchungshäftlingen ausgelegt sei, so Salzborn.
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56-jähriges Opfer wieder in stabilem Zustand
In der Zwischenzeit befindet sich die 56-Jährige wieder in stabilem Zustand. Nähere Angaben zu Aussagen oder dem Motiv des Mannes machte die Polizei nicht. Anfang der Woche war es bereits im Eingangsbereich der Kanzlei zu einer Auseinandersetzung sowie zu der Attacke gekommen.
Der Mann soll der Mitarbeiterin – die selbst aber keine Anwältin ist – im Innenhof einen Faustschlag versetzt, sie ins Stiegenhaus verfolgt und dort mehrmals auf die 56-Jährige eingestochen haben. Zum Inhalt des Streits gab es bisher keine Auskünfte.
Trotz schwerster Verletzungen konnte sich das Opfer in die Kanzlei retten, wo eine Kollegin die Polizei alarmierte. Die Wiener Berufsrettung versorgte die Frau notfallmedizinisch und brachte sie in ein Krankenhaus. Die Fahndung nach dem Verdächtigen, er war ein Klient der Anwaltskanzlei, begann unmittelbar nach der Bluttat.
Die Polizei veröffentlichte Bilder des Mannes und rief die Bevölkerung zur Vorsicht auf. Noch am selben Abend wurde der 53-Jährige entdeckt, als er sich seiner Wohnadresse in Wien-Landstraße näherte. Die Bereitschaftseinheit nahm den Tatverdächtigen widerstandslos fest.
Video: Kanzlei-Mord in Graz
Zusammenfassung
- Nach der brutalen Messerattacke auf eine Mitarbeiterin einer Wiener Anwaltskanzlei hat sich der Verdächtige bei der Polizei geständig gezeigt.
- Nun ist U-Haft verhängt worden.
- Berichte, wonach ein Streit um Geld, Auslöser für den Angriff gewesen sei, wollten weder die Landespolizeidirektion noch das Gericht am Mittwoch gegenüber der APA kommentieren.
- Das Opfer befindet sich in stabilem Zustand.