Aus Rache: Frau verschüttete Wein um 2,5 Millionen Euro
Bei der Verdächtigen handelt es sich um eine ehemalige Mitarbeiterin der Kellerei. Sie sei in Villaescusa de Roa circa 40 Kilometer nördlich von Madrid festgenommen worden, berichteten der TV-Sender RTVE und weitere Medien am Freitag unter Berufung auf die Behörden.
Die zuständige Polizeieinheit Guardia Civil (Zivilgarde) bestätigte auf Anfrage diese Informationen.
Die Frau sei von der bekannten Kellerei Bodegas Cepa 21 zuvor entlassen worden. Offenbar als Sabotageakt war sie am 18. Februar in die Kellerei eingebrochen und hatte 60.000 Liter Wein im Wert von 2,5 Millionen Euro vernichtet.
"Sakrileg" begangen
Dass sie nun gefasst worden sei, ließ den Präsidenten der Kellere, José Moro, "ein bittersüßes Gefühl" verspüren, sagte er zur Zeitung "La Vanguardia".
Er sei zwar nun ob der mutmaßlichen Aufklärung "erleichtert und froh", könne aber immer noch nicht verstehen, "wie ein solches Sakrileg begangen werden konnte". Er sei auch traurig, dass der verschüttete Wein für immer verloren sei und nicht genossen werden könne.
-
Mehr lesen: Alkoholkonsum geht laut WHO weltweit zurück
Vom "wirtschaftlichen Schlag" für seine Weinkellerei ganz zu schweigen, betonte Moro.
Video: Winzer weinen um ihren Wein
Sicherheitskameras im Einsatz
Der Einbruch war damals von Sicherheitskameras aufgezeichnet worden. Auf den damals auch von Medien veröffentlichten Videos konnte man sehen, wie eine vermummte Person gegen halb vier morgens den Lagerraum der Kellerei in der angesehenen Weinregion Ribera del Duero betrat und in weniger als einer Minute die Hähne von fünf Stahltanks mit Wein unter anderem der Edelmarken Malabrigo und Horcajo öffnete.
Von Anfang an war man davon ausgegangen, dass sich der Eindringling in der Anlage sehr gut ausgekannt haben muss. Die Verdächtige sei inzwischen unter Auflagen auf freien Fuß gesetzt worden, da kein Fluchtrisiko bestehe, hieß es.
Zusammenfassung
- Eine Frau soll in Spanien aus Rache rund 60.000 Liter Wein im Wert von über 2,5 Millionen Euro verschüttet haben. Die Verdächtige, eine ehemalige Mitarbeiterin der Kellerei, wurde von der Guardia Civil festgenommen.
- Der Vorfall ereignete sich im Februar in der Gemeinde Castrillo de Duero, etwa 150 Kilometer nördlich von Madrid. Der Einbruch wurde von Sicherheitskameras aufgezeichnet, die eine vermummte Person beim Öffnen der Weintanks zeigten.
- Der Präsident der Kellerei, José Moro, zeigte sich erleichtert über die Festnahme, aber traurig über den Verlust des Weins. Der wirtschaftliche Schaden für die Kellerei ist erheblich.