Klimaaktion am Flughafen Wien-SchwechatLetzte Generation

Flug verzögert: Polizeieinsatz nach Klimaprotest am Flughafen Wien

Nach Köln und Zürich kam es auch am Flughafen Wien-Schwechat zu einer Protestaktion von Klimaaktivist:innen.

Am Flughafen Wien-Schwechat verschütteten vier Klimaaktivist:innen der "Letzten Generation" orange Farbe im Terminal 3. Man fordere "Regierungen auf, einen verbindlichen Vertrag zum Ausstieg aus Kohl, Öl & Gas zu unterzeichnen". Der Passagierverkehr war jedoch nicht eingeschränkt.

Flug nach Rom verzögert

Gestartet hatte die unangemeldete Protestaktion auf dem Wiener Airport in der Mittagszeit. "Flughafenmitarbeiter haben rasch reagiert und die Gastströme umgeleitet", sagte Polizeisprecher Raimund Schwaigerlehner. Laut der "Letzten Generation" verzögerte sich in Schwechat auch ein Flug nach Rom, weil sich zwei Personen kurz vor dem Start geweigert hatten, sich hinzusetzen.

"Zerstörung des öffentlichen Diskurses"

Der Protest im Terminal 3, bei dem auch Schilder hochgehalten worden waren, wurde von den Beteiligten gegen 13.00 Uhr beendet. Die Identitäten der vier Personen wurden Schwaigerlehner zufolge erhoben. Das Quartett wird nach dem Verwaltungsrecht wegen der unangemeldeten Versammlung sowie wegen Ordnungsstörung angezeigt.

Hinzu kommt in strafrechtlicher Hinsicht der Verdacht der Sachbeschädigung. Seitens der "Letzten Generation" wurde darauf hingewiesen, dass es sich bei der Warnfarbe um wasserlösliche Gouache handle, die sich rückstandslos entfernen lasse.

Der Flughafen Wien bedauerte in einer Stellungnahme die Unannehmlichkeiten für die Passagiere. Die identifizierten Personen werden hinsichtlich der Sachbeschädigung "zum Schadenersatz herangezogen werden", wurde angekündigt. Generell lehne der Airport derartige Handlungen ab: "Störaktionen tragen nichts zum Klimaschutz bei, sondern führen nur zu einer Zerstörung des öffentlichen Diskurses."

Zuvor hieß es seitens des Flughafens, man habe bereits Maßnahmen für die am kommenden Samstag angekündigten Störaktionen getroffen. Man sei mit 670 Polizistinnen und Polizisten "in voller Alarmbereitschaft", hieß es am Dienstag.

Flughafen Köln/Bonn: Flugverkehr unterbrochen

Bereits zuvor haben Klimaaktivist:innen am Flughafen Köln/Bonn eine Unterbrechung des Flugverkehrs verursacht. Fünf Personen klebten sich am frühen Morgen auf dem Vorfeld fest. Ähnliche Aktionen wurden auch für andere Flughäfen weltweit angekündigt.

"Wir versuchen, die jetzt gleich zu lösen - könnte aber noch dauern", sagte eine Sprecherin der Polizei. Es sei Strafanzeige wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz, gefährlichem Eingriff in den Luftverkehr und Hausfriedensbruchs aufgenommen worden.

Die Gruppe "Letzte Generation" teilte mit, dass mehrere Aktivisten einen Zaun durchtrennten und sich in der Nähe von Start- und Landebahnen auf dem Asphalt festklebten.

Über X (ehemals Twitter) teilte die Gruppe mit, die Aktion sei Teil einer internationalen Protestkampagne, die einen Ausstieg aus Fossilen Energieträgern bis 2030 fordert.

"Öl tötet"

Die Gruppe veröffentlichte das Foto eines Aktivisten, der sich mit den Händen auf einer Rollbahn festgeklebt hat. Zu sehen ist zudem ein Banner mit der Aufschrift "Öl tötet". "Wir fordern die Bundesregierung auf, ein rechtsverbindliches, internationales Abkommen mit auszuarbeiten und zu unterzeichnen, das den globalen Ausstieg aus Öl, Gas und Kohle bis 2030 regelt", heißt es in der Mitteilung. 

Protestaktion in Zürich

Auch am Schweizer Flughafen Zürich kam es zu einer Protestaktion. Eine Gruppe von Protestierenden blockierte dabei die Straße zum Airport. Nach zehn Minuten war die Aktion in der Schweiz jedoch bereits vorbei, weil die Kantonspolizei die Blockade auflöste. Die Aktivistinnen und Aktivisten dort waren Teil der Gruppierung "Act Now!", die zu "Extinction Rebellion" gehört. 

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ribbon Zusammenfassung
  • Nach Köln und Zürich kam es auch am Flughafen Wien-Schwechat zu einer Protestaktion von Klimaaktivist:innen.
  • Am Flughafen Wien-Schwechat verschütteten vier Klimaaktivist:innen der "Letzten Generation" orange Farbe im Terminal 3.
  • Zwei weitere Aktivist:innen hätten den Abflug einer Maschine nach Rom verzögert, wie die "Letzte Generation" auf X bekannt gab.
  • Man fordere "Regierungen auf, einen verbindlichen Vertrag zum Ausstieg aus Kohl, Öl & Gas zu unterzeichnen".