Fast 400 Patienten mit "Krankheit X"
Hinzu kämen die logistischen Probleme für die entsandten Gesundheitsteams und das medizinische Personal in dem entlegenen Gebiet, das über ein schlechtes Straßennetz verfügt. So seien nur zwei Epidemiologen an Ort und Stelle. Auch mangele es an Notfallmedikamenten und an einem Frühwarnsystem. Das mache die Reaktion auf die mittlerweile als "Krankheit X" bezeichnete Krankheit mit grippeähnlichen Symptomen besonders kompliziert. Während der erste Krankheitsfall bereits am 24. Oktober verzeichnet worden war, ging erst am 1. Dezember eine Alarmmeldung bei der nationalen Gesundheitsbehörde des zentralafrikanischen Landes ein.
Inzwischen hat auch die Weltgesundheitsorganisation WHO angekündigt, Expertenteams zur Unterstützung zu entsenden. Der kongolesische Gesundheitsminister Roger Kamba hatte erklärt, die Behörden seines Landes seien in höchster Alarmbereitschaft. Mit ersten Laborergebnissen von Proben von Patienten wird an diesem Wochenende gerechnet.
Zur Zahl der Toten gibt es mittlerweile unterschiedliche Angaben. So hatten die Gesundheitsbehörden der betroffenen Provinz Kwango schon vor Tagen von mehr als 130 verstorbenen Patienten gesprochen - in dem Bericht des Krisenzentrums war nun aber von 30 Todesfällen die Rede. Während in der einen Zählung nur die Patienten erfasst werden, die in den Gesundheitszentren gestorben sind, nimmt die andere alle auf, die ohne ärztliche Behandlung zu Hause starben, aber die gleichen Symptome aufwiesen.
Zusammenfassung
- Die Zahl der Erkrankten an der unbekannten 'Krankheit X' im Südwesten der Demokratischen Republik Kongo ist auf 394 gestiegen, während die Lage in der Region Panzi weiterhin besorgniserregend ist.
- Logistische Herausforderungen erschweren die Reaktion: Nur zwei Epidemiologen sind vor Ort, und es fehlt an Notfallmedikamenten und einem Frühwarnsystem.
- Die Todeszahlen sind widersprüchlich: Das Krisenzentrum spricht von 30 Todesfällen, während örtliche Gesundheitsbehörden über 130 Verstorbene melden.