Ermittlungen in Rom wegen gepanschten Olivenöls in Lokalen
Das Öl wurde zu einem Preis von drei Euro pro Liter verkauft, während echtes naturreines Olivenöl durchschnittlich neun Euro pro Liter kostet. Es wurde von mehreren Lokalen in Rom, darunter in den Ausgehvierteln Trastevere und Testaccio, und sogar in der Kantine des Bildungsministeriums in Rom verwendet, geht aus den bisherigen Ermittlungsergebnissen hervor.
Das gefälschte Olivenöl wurde aus Samenöl hergestellt, das mit Beta-Carotin und Chlorophyll gemischt wurde, um die Farbe zu verändern. Es wurde in Flaschen mit Etiketten abgefüllt, auf denen "extra vergine made in Italy" steht. Das verwendete Samenöl ist laut den Ermittlern von minderer Qualität und unbekannter Herkunft. Auch Restaurantbesitzer gerieten nun in den Sog der Ermittlungen.
Kriminelle Händler verkaufen minderwertiges Olivenöl als höchste Güteklasse extra vergine oder geben importiertes Öl als original italienisches aus. Der Bauernverband Coldiretti warnt vor einer Schwemme minderwertiger Ware, vor allem aus Tunesien und der Türkei.
Olivenöl wird im Handel in drei unterschiedlichen Qualitäten angeboten: Die beste ist "Olivenöl extra vergine", die Erstpressung, sie ist naturrein und unbehandelt. Einfaches Olivenöl sowie Zweit- und Drittpressungen hingegen enthalten meistens einen Verschnitt aus weniger hochwertigen, chemisch gereinigten und eher geschmacksneutralen Ölen und nur eine kleine Menge naturreines Olivenöl.
Wegen des Klimawandels ist die Produktion von Olivenöl in den vergangenen Jahren in Italien gesunken. Die geringere Produktionsmenge hat, im Zusammenspiel mit gestiegenen Produktionskosten, erhebliche Konsequenzen: Der Preis des "Olio d ́oliva extra vergine", hat sich fast verdoppelt. Nun droht verstärkt die Gefahr minderwertiger und gepanschter Angebote.
Zusammenfassung
- Die Staatsanwaltschaft von Rom hat eine Untersuchung über die Verwendung von gepanschtem Öl in Lokalen der italienischen Hauptstadt aufgenommen. Ermittelt wird wegen Lebensmittelfälschung und Vertriebs gestohlener Waren, wie italienische Medien berichteten. 50 Restaurants in Rom sollen das gepanschte Öl verwendet haben. Die Ermittlungen begannen bei einem in Apulien ansässigen illegalen Hersteller.