Erfundenes Schumacher-Interview: "aktuelle"-Chefin muss gehen
Nach der Veröffentlichung eines KI-generierten Interviews mit dem Rennfahrer Michael Schuhmacher trennt sich die Mediengruppe Funke von der Chefredakteurin der Illustrierten "die aktuelle", wie die dpa berichtet. Die Mediengruppe bat die Familie Schumacher in einer Mitteilung vom Freitagabend zudem um Entschuldigung.
Funke Mediengruppe distanziert sich deutlich
"Dieser geschmacklose und irreführende Artikel hätte nie erscheinen dürfen. Er entspricht in keiner Weise den Standards von Journalismus, wie wir – und unsere Leserinnen und Leser – ihn bei einem Verlag wie Funke erwarten", erklärt Funke-Zeitschriften-Geschäftsführerin Bianca Pohlmann. Man trenne sich "mit sofortiger Wirkung" von Chefredakteurin Anne Hoffmann. Sie war seit 2009 in journalistischer Verantwortung für "die aktuelle" tätig.
"die aktuelle" hatte diese Woche ihr Cover mit einem Foto des früheren Formel-1-Weltmeisters und der Überschrift "Michael Schumacher: Das erste Interview!" aufgemacht. Darunter fand sich eine kleine Unterzeile: "Es klingt täuschend echt". Erst nach ein paar Seiten klärte die Zeitschrift auf: Das Interview mit Schumacher wurde nicht mit dem Ex-Forme-1-Star selbst geführt, sondern kam von einer Internetseite, "die mit Künstlicher Intelligenz, kurz KI genannt, zu tun hat".
Die Familie Schumacher erklärte bereits gegenüber der dpa, dass sie rechtliche Schritte in die Wege leiten werde.
Schumacher lebt seit einem schweren Wintersportunfall im Jahr 2013 zurückgezogen. Über seinen Gesundheitszustand dringt kaum etwas nach außen.
Zusammenfassung
- Die Zeitschrift generierte durch künstliche Intelligenz ein Interview mit Michael Schuhmacher und klärte auf der Titelseite nicht, dass es nicht echt war.
- Die "aktuelle"-Chefredakteurin muss die Funke Mediengruppe jetzt verlassen.