Effektive Reproduktionszahl für Österreich bei 1,10
Die epidemiologische Situation in Österreich rund um SARS-CoV-2 ist weiterhin stabil. Zwischen 12. und 24. Juni lag die Reproduktionszahl bei 1,10, die tägliche Steigerungsrate der Zahl der Fälle bei 2,5 Prozent. Dies ergab die neueste Auswertung durch Experten der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) und der TU Graz.
Bisher gab es in Österreich 17.580 positive SARS-CoV-2-Testergebnisse. Mit Samstag (Stand 9.30 Uhr) sind österreichweit 700 Personen Covid-19 erlegen. Dies teilte das Innenministerium mit. 16.371 Covid-Betroffene sind wieder genesen. Derzeit befänden sich 71 Personen aufgrund des Corona-Virus im Spital, zehn davon auf Intensivstationen, schrieb das Innenministerium. Innerhalb eines Tages gab es 58 bestätigte Neuinfektionen.
Die niedrige Zahl der SARS-CoV-2-Infektionen bewirkt jedenfalls, dass plötzliche Veränderungen der Reproduktionszahl vor allem auf Einzelereignisse zurückzuführen sind. "In manchen Bundesländern ist die Anzahl der inzidenten (neu aufgetretenen Fälle; Anm.) Fälle sehr gering, weswegen Schwankungen der effektiven Reproduktionszahl mit großer Vorsicht zu interpretieren sind. In den Bundesländern Burgenland, Tirol und Vorarlberg ist die Anzahl der inzidenten Fälle so gering, sodass das Kriterium zur Berechnung der effektiven Reproduktionszahl seit einiger Zeit nicht erfüllt ist", schrieben die AGES-Experten.
Für Kärnten, Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg und Steiermark sei die effektive Reproduktionszahl zwar berechenbar und liege für den 24. Juni über 1. Durch die geringe Fallzahl sei allerdings jeder dieser Schätzwerte mit großer Unsicherheit behaftet.
"Die Entwicklung der effektiven Reproduktionszahl über 1 für Salzburg ist auf den Ausbruch bei dem Rotary-Club-Treffen zurückzuführen. Mitverantwortlich für die Entwicklung von der effektiven Reproduktionszahl über 1 in Kärnten, Niederösterreich, Oberösterreich und Steiermark sind Fällhäufungen assoziiert mit Reiserückkehr aus den Westbalkanländern. In Oberösterreich tragen auch Fallhäufungen im Rahmen von zwei Zusammenkünften einer Glaubensgemeinschaft zu der Entwicklung der effektiven Reproduktionszahl bei", berichtete die AGES.
In Wien zeigt sich bei den Kurven eine weitgehend stabile Situation mit Schwankungen. Die Fachleute: "Die effektive Reproduktionszahl in Wien schwankt seit Anfang Mai um 1 und liegt für den 24. Juni bei 0,98. Diese Entwicklung entspricht einer endemischen Verbreitung, die sich in Wien auf einem niedrigen Inzidenzlevel befindet."
Man müsse die Daten immer aus einer Gesamtschau heraus interpretieren. Eine Annäherung der effektiven Reproduktionszahl an 1 bedeutet, dass pro Fall ein neuer Fall generiert wird. Somit ergibt sich theoretisch täglich eine gleichbleibende Anzahl der inzidenten Fälle (d.h. endemische Verbreitung der Infektion). Die Reproduktionszahl lässt keine Aussage über das Niveau der Erkrankungen zu.
In Wien wurden laut Landessanitätsdirektion mit Stand Samstag (27. Juni, 8.00 Uhr) bisher 3.822 positiv getestete Fälle bestätigt. Die Zahl der mit dem Virus in Zusammenhang stehenden Todesfälle beträgt 195. Eine 73-jährige Frau ist verstorben, teilte die Behörde mit. 3.361 von SARS-CoV-2 Betroffene sind wieder genesen.
Zusammenfassung
- Die epidemiologische Situation in Österreich rund um SARS-CoV-2 ist weiterhin stabil.
- Mitverantwortlich für die Entwicklung von der effektiven Reproduktionszahl über 1 in Kärnten, Niederösterreich, Oberösterreich und Steiermark sind Fällhäufungen assoziiert mit Reiserückkehr aus den Westbalkanländern.
- In Wien wurden laut Landessanitätsdirektion mit Stand Samstag bisher 3.822 positiv getestete Fälle bestätigt.