APA/GEORG HOCHMUTH

Bundesheer entsendet Hilfeeinheit in die Türkei

Nach den verheerenden Erdbeben läuft auch die Hilfe aus Österreich an: Am Dienstag reisen 85 Soldatinnen und Soldaten in die Türkei ab, um dort Verschüttete zu retten.

"Die rasche Einsatzfähigkeit unserer Soldatinnen und Soldaten zeigt, wie wichtig es ist, für die Bewältigung extremer Situationen Experten mit dem erforderlichen Know-how und das nötige Material dafür bereitzuhalten", sagte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP). Die Folgen in der Türkei und in Syrien seien verheerend und nach wie vor viele Menschen unter den Trümmern begraben. "Für uns ist es wichtig dort zu helfen, wo helfende Hände ganz dringend benötigt werden." Das Bundesheer würde daher gemeinsam mit freiwilligen Helfern und mit den örtlichen Rettungsorganisationen bei der Suche nach Verschütteten helfen. "Ich wünsche allen Soldatinnen, Soldaten und Zivilbediensteten für diesen herausfordernden Einsatz viel Kraft. Kommen Sie gesund wieder nach Hause!"

Einsatz für zehn Tage geplant

Der Katastrophenhilfeeinsatz ist nach derzeitigen Planungen für etwa zehn Tage anberaumt. Das AFDRU-Katastrophenhilfeelement ist so strukturiert, dass drei Rette- und Bergegruppen an zwei getrennten Suchorten zum Einsatz kommen können. Sanitäts-, Logistik- und Hygieneexperten des Bundesheeres unterstützen die Retter bei ihrem Einsatz. Die Soldatinnen und Soldaten haben außerdem sechs Hunde mit.

25 Tonnen Material werden mitgenommen. "Wir haben Unterkunftszelte, Sanitäreinrichtungen, Duschen, Waschmöglichkeiten und die gesamte Verpflegung mit", berichtete Oberstleutnant Otto Fritz beim Verladen am Flughafen Wien. Die Soldaten versorgen sich die zehn Einsatztage autark - um "den lokalen Behörden nicht zur Last zu fallen", sagte Fritz. Das Vorkommando macht in der Türkei Erkundungen, sodass die Soldaten unmittelbar nach der Ankunft mit Rettungsmaßnahmen beginnen können.

Die "Austrian Forces Disaster Relief Unit" ist das Katastrophenhilfeelement für "Urban Search and Rescue" (USAR) des Österreichischen Bundesheeres. AFDRU wurde, aufgrund der bei internationalen Katastrophenhilfeeinsätzen im In- und Ausland gesammelten Erfahrungen, 1990 aus der Taufe gehoben und war seit 1997 bereits an vielen Einsätzen direkt und indirekt beteiligt, so das Verteidigungsministerium. Das Kontingent besteht aus einem Führungs-, einem Versorgungs- und einem Einsatzelement.

Freiwillige aus Aktiv- und Milizstand

Aufgestellt wird AFDRU erst im Anlassfall aus Freiwilligen des Aktiv- und Milizstandes und wird bei Bedarf durch zivile Spezialisten, wie zum Beispiel Rettungshundeführer, ergänzt. Die Verantwortung für die Aufstellung und Formierung von AFDRU liegt beim Kommando der ABC-Abwehrschule in Korneuburg.

ribbon Zusammenfassung
  • Nach den verheerenden Erdbeben läuft auch die Hilfe aus Österreich an: Am Dienstag sollten 85 Soldatinnen und Soldaten der "Austrian Forces Disaster Relief Unit" (AFDRU) in die Türkei abreisen, um dort Verschüttete zu retten.
  • Sanitäts-, Logistik- und Hygieneexperten des Bundesheeres unterstützen die Retter bei ihrem Einsatz.
  • Der Katastrophenhilfeeinsatz ist nach derzeitigen Planungen für etwa zehn Tage anberaumt.