Britische Mutation: 1.000-mal höheres Sterberisiko für 80-Jährige
Eine Corona-Infektion geht für jeden Menschen mit einem gewissen Sterberisiko einher. Für die zunächst in Großbritannien nachgewiesene Variante B.1.1.7 hat der Stuttgarter Mathematiker Christian Hesse diese nun aufzuschlüsseln versucht. "Das nach Infektion mit der britischen Mutante bestehende Sterberisiko ist für 80-Jährige mehr als tausend Mal so hoch wie für 20-Jährige", sagte er der "Deutschen Presse-Agentur".
Werte anhand von Blutproben errechnet
Ohne Corona liege dieser Faktor bei Männern bei rund 130, bei Frauen bei 200 - bei einem Senior ist der Tod immer wahrscheinlicher als bei einem jungen Menschen. Der Wissenschaftler der Stuttgarter Universität bezieht sich bei den Daten auf die sogenannte Infektionssterblichkeit. Das ist der Anteil der Corona-Toten unter allen Infizierten, ob getestet oder nicht. Für eine repräsentative Stichprobe der Bevölkerung muss dafür unter anderem mittels Blutproben der Immunstatus ermittelt werden, um auch frühere, unentdeckt gebliebene Corona-Infektionen festzustellen.
Infektion scheint Sterblichkeitsrisiko zu verdoppeln
Auf Basis von britischen Analysen hat Hesse so die Gefährlichkeit des Corona-Typs B.1.1.7 berechnet. Ableiten lässt sich demnach, dass eine Infektion mit der Mutante für 55-jährige Männer und 35-jährige Frauen das normale Sterblichkeitsrisiko in diesem Alter wohl verdoppelt. Für 80-jährige Männer und 60-jährige Frauen werde es verdreifacht.
Zusammenfassung
- Eine Corona-Infektion geht für jeden Menschen mit einem gewissen Sterberisiko einher.
- Für die zunächst in Großbritannien nachgewiesene Variante B.1.1.7 hat der Stuttgarter Mathematiker Christian Hesse dies nun aufzuschlüsseln versucht.
- "Das nach Infektion mit der britischen Mutante bestehende Sterberisiko ist für 80-Jährige mehr als tausend Mal so hoch wie für 20-Jährige", sagte er der Deutschen Presse-Agentur zu seiner Rechnung.