Angelobung am Staatsfeiertag: 80 Soldaten mit Kreislaufproblemen
Die Leistungsschau des Bundesheeres, langwierige Politiker-Reden und eine Angelobung gehören zum Standard-Programm am Nationalfeiertag. In "Habt Acht"-Stellung standen 950 Rekrut:innen stramm am Wiener Heldenplatz. Eine Hand am Gewehr, eine seitlich am Oberschenkel.
Ein schwer verletzter Soldat
Wer selbst Vergangenheit im Bundesheer hat, weiß, wie anstrengend diese Exerzier-Übungen sein können. Immer wieder macht der Kreislauf bei Angelobungen nicht mit - heuer waren es allerdings besonders viele. Zunächst sagte Bundesheer-Sprecher Michael Bauer der Wochenzeitung "Falter", es seien 98 Soldaten gewesen. Später korrigierte er seine Aussagen.
"Am 26. Oktober haben 80 Soldaten die militärische Einteilung wegen Kreislaufproblemen verlassen müssen; 14 davon sind umgefallen", schrieber auf Twitter ("X"). "Ein Soldat verletzte sich schwer; er musste ins Spital gebracht werden", ergänzte er gegenüber dem "Falter". Der Soldat soll sich den Kiefer gebrochen haben.
https://twitter.com/Bundesheerbauer/status/1720038567487983996
Warum es heuer so viele Soldaten erwischt hat, dafür gebe es bislang keine Erklärung. Das Wetter spielte auch nicht gegen die Rekruten - es war recht kühl.
Politiker-Reden zu lang?
Wie der "Falter" feststellte, werden die Reden der Politiker:innen immer länger. Dadurch müssen die Soldaten auch länger stillstehen. Eigentlich sollten die Reden nur fünf Minuten dauern. Bundespräsident Alexander Van der Bellen hielt sich daran, sonst niemand. Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) kam nach neun Minuten zum Schluss, Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) brauchte 11 Minuten und Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) nahm sich 14 Minuten Zeit.
Anmerkung der Redaktion: In der ursprünglichen Fassung wurde zunächst von 98 umgekippten Soldaten berichtet. Nachdem Bundesheer-Sprecher Michael Bauer seine Aussagen korrigiert hatte, wurde der Artikel am Donnerstagnachmittag entsprechend angepasst.
Zusammenfassung
- Die größte Angelobung von Bundesheer-Rekruten findet traditionell zum Nationalfeiertag am Wiener Heldenplatz statt.
- Von den 950 Soldaten standen 80 die Prozedur nicht durch - einer soll sich dabei sogar die Zähne ausgeschlagen haben
- Warum es heuer so viele Soldaten erwischt hat, dafür gebe es bislang keine Erklärung.