Bergretter mussten Deutsche in kurzen Hosen aus Schnee retten
Wie weit die Einschätzung der Bergsteiger und der Tiroler Retter auseinander ging, wird spätestens klar, als Regina Poberschnigg, Ortsstellenleiterin der Bergrettung Ehrwald in Tirol, der "Krone" sagte, dass sie sich nicht getraut hätte, Bergretter hinaufzuschicken. Sie war es, die gegen 22 Uhr am Montag aus dem Fenster schaute und das Licht der Deutschen, knapp unter dem Gipfel der Sonnenspitze, sah. "Es liegt noch sehr viel Schnee in der steilen Flanke", beschreibt Poberschigg die selbst für Profis schwierigen Verhältnisse. Dazu kam noch die Dunkelheit.
Unterkühlt mit dem Hubschrauber geborgen
Sie alarmierte also den Notarzthubschrauber aus Reutte. Der brauchte zehn Minuten zum verschneiten Einsatzort. Die beiden Deutschen, 29 und 32 Jahre alt, wurden mit der Seilwinde aus dem Schnee gezogen und in den Heli gehievt. Das Paar war bereits leicht unterkühlt.
Sie erzählten, dass sie sieben Stunden über den Südgrat zum Gipfel aufgestiegen seien, üblich sind etwas mehr als drei. Für den Abstieg suchten sie sich die Nordroute aus. Dort, wo die Sonne seltener hinkommt, hält sich der Schnee besonders lang. Das wurde dem Duo zum Verhängnis. "Schließlich saßen sie in kurzen Hosen im Schnee fest", so Poberschnigg.
Der Hubschrauber brachte die beiden zum Parkplatz der Almbahn, wo das Paar an die Bergrettung weitergereicht wurde.
Zusammenfassung
- Auf die knapp 2.500 Meter hohe Sonnenspitze kletterten am Montag zwei Deutsche in kurzen Hosen.
- Nach einem qualvoll langen Aufstieg war wenige Stunden vor Mitternacht dann Schluss, sie blieben unter dem Gipfel im Schnee stecken.
- Eine Tiroler Bergretterin sah das Licht - und rief zur Rettung.