APA/APA/AFP (Archiv/nicht aktuell)/THIBAUD MORITZ

Auftakt in Mexiko-Stadt: "Día de los Muertos" wird gefeiert

Bei der traditionellen Alebrijes-Parade zum Beginn der Feierlichkeiten zum Tag der Toten sind in Mexiko-Stadt viele Menschen in fantasievollen Kostümen durch die Stadt gezogen. Florale Muster auf Stirn und Wangen, angedeutete Zähne auf den Lippen, dramatischer Lidschatten: Aufwendig geschminkt wurden Pappfiguren präsentiert. Die Regierung von Mexiko-Stadt gab an, dass sich am Samstag mehr als 600.000 Menschen die Parade anschauten, wie das Portal "Infobae" berichtete.

Der Día de Muertos in Mexiko ist im Grunde eine christliche Feier, die auch von indigenen Vorstellungen geprägt ist, wie Kulturwissenschafter erklären. Die Azteken zum Beispiel hatten Angst vor dem Tod.

Der Anlass des Fests sind die katholischen Feiertage Allerheiligen und Allerseelen. Am 1. und 2. November wird in christlich geprägten Ländern auf der ganzen Welt der Verstorbenen gedacht. In Mexiko kommen indigenen Traditionen zufolge die Seelen der Familienmitglieder an diesen Tagen aus dem Jenseits zu Besuch. Dafür werden in den Häusern und Wohnungen Altäre aufgestellt und geschmückt.

In Mexiko wird das Fest also eigentlich nicht mit Partys, Musik, Tanz und Tequila gefeiert, sondern eher zu Hause und am Grab der Angehörigen. Die Unesco nahm den Brauch 2008 in die Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit auf. Doch seit einigen Jahren wird der Día de Muertos auch immer mehr zum Event und kommerziellen Fest ausgebaut.

Die Zucker- und Schokoladenschädel, die in Mexiko zu dieser Jahreszeit überall zu finden sind, erinnern an die Totenköpfe der aztekischen Menschenopfer. Andere sagen, der Ursprung liege eher in den Reliquien der Heiligen der katholischen Kirche.

Der Wandmaler Diego Rivera (1886-1957), Ehemann der Künstlerin Frida Kahlo, spielte bei der heutigen Ausgestaltung des Día de Muertos eine wichtige Rolle. Er stellte die berühmte Skelettfrau "Catrina" mit langem Kleid und Stola in seinem Gemälde "Sonntagsträumerei in der Alameda" dar. Vorbild war eine Illustration des Kupferstechers José Guadalupe Posada.

ribbon Zusammenfassung
  • In Mexiko-Stadt haben über 600.000 Menschen die Alebrijes-Parade als Auftakt zum Día de los Muertos besucht, einer Feier, die christliche und indigene Traditionen vereint.
  • Der Día de Muertos, der auf den katholischen Feiertagen Allerheiligen und Allerseelen basiert, ist seit 2008 als immaterielles Kulturerbe der Unesco anerkannt.
  • Trotz der traditionellen Besinnlichkeit hat sich der Día de Muertos in den letzten Jahren zunehmend zu einem kommerziellen Event entwickelt.