AKW Temelin schaltet Reaktorblock ab: Verdacht auf Leck
Grund sei der Verdacht auf eine undichte Stelle im Bereich des Generators, teilte ein Sprecher des teilstaatlichen Betreibers CEZ am Mittwoch mit. Das mutmaßliche Leck befindet sich demnach im nicht-nuklearen Bereich der Anlage. Die Reparatur, die mehrere Tage in Anspruch nehmen dürfte, sei bei laufendem Betrieb nicht möglich, hieß es.
Das Atomkraftwerk Temelin befindet sich weniger als 60 Kilometer von den Grenzen zu Bayern und Österreich entfernt. Es verfügt über zwei Druckwasserreaktoren russischer Bauart. Im Jahr 2023 erzeugte das AKW insgesamt 16,1 Terawattstunden Strom. Aufgrund zahlreicher Störfälle in der Vergangenheit steht das Atomkraftwerk Temelin bei Umweltschützern schon lange in der Kritik.
Vier neue Reaktorblöcke in zwei AKWs
Derweil beschloss die Regierung in Prag in ihrer Kabinettssitzung am Mittwoch, die bisherige Ausschreibung für den Bau eines neuen Reaktors am AKW-Standort Dukovany auszuweiten. Die Bewerber sollen nun ein verbindliches Angebot für den Bau von bis zu vier neuen Blöcken unterbreiten, welche auf die beiden Standorte Dukovany und Temelin verteilt würden. Je Block ergebe sich aus der Sammelbestellung ein um rund 25 Prozent günstigerer Baupreis, betonte Ministerpräsident Petr Fiala. In der engeren Auswahl sind die französische EDF-Gruppe und KHNP aus Südkorea - der US-Konzern Westinghouse schied nun aus.
Zusammenfassung
- Der zweite Block des Atomkraftwerks Temelin in Tschechien wurde unplanmäßig abgeschaltet aufgrund des Verdachts einer Undichtigkeit im Bereich des Generators.
- Das mutmaßliche Leck befindet sich demnach im nicht-nuklearen Bereich der Anlage.
- Die Reparatur, die mehrere Tage in Anspruch nehmen dürfte, sei bei laufendem Betrieb nicht möglich, hieß es.