Afrikas Länder wollen mehr Klimagelder
Obwohl der Kontinent mit 54 Staaten in den vergangenen Jahren mehr Mittel für Klimaschutz- und Anpassungsprojekte an Land gezogen hat, erhält er nach Angaben von Regierungsvertretern jährlich weniger als ein Prozent der weltweiten Klimafinanzierung. Für Kenias Wohnungsbau- und Stadtentwicklungsministerin Alice Wahome ist das zu wenig: "Ein Prozent Finanzierung für Afrika ist ein Witz."
Der Anteil von einem Prozent bezieht sich auf die geschätzten globalen Klimafinanzierungen von etwas mehr als 100 Milliarden Dollar (89,96 Mrd. Euro). Doch Afrika benötigt den regionalen Landesvertretern zufolge Investitionen von bis zu 1,3 Billionen Dollar – einen Zeitrahmen für den Bedarf nennen sie jedoch nicht. Der begrenzte Zugang zu externen Mitteln zwinge viele Regierungen dazu, Teile ihrer Haushalte für Klima-Anpassungsmaßnahmen zu verwenden, erklärte der kenianische Politiker Raila Odinga, der im kommenden Jahr für den Vorsitz der Afrikanischen Union kandidiert.
Diese zusätzlichen Ausgaben fielen in einer Zeit an, in der viele afrikanische Volkswirtschaften bereits mit Schulden zu kämpfen haben, ergänzte Ali Mohamed, Co-Vorsitzender der afrikanischen Gruppe von Klima-Unterhändlern. Ihm zufolge liegt eine Lösung darin, den Zugang zu bestehenden Geldtöpfen wie dem Grünen Klimafonds und dem Globalen Anpassungsfonds zu verbessern. Kenias Finanzminister John Mbadi sagte etwa, dass sein Land Gesetze erlassen habe, die die Ausgabe von staatlichen grünen Anleihen ermöglichen. Damit wolle der ostafrikanische Staat seinen Anteil an der Klimafinanzierung erhöhen.
Die nächste Weltklimakonferenz COP 29 findet vom 11. bis 22. November in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku statt.
Zusammenfassung
- Bei der diesjährigen Weltklimakonferenz in Aserbaidschan wollen sich die afrikanischen Länder einen größeren Anteil am Finanztopf zur Bewältigung des Klimawandels und seiner Folgen sichern. Unterhändler hätten eine Liste mit Strategien erstellt, die im nächsten Monat auf einem Vorbereitungstreffen der afrikanischen Umweltminister in der Elfenbeinküste vorgestellt werden soll, sagten die jeweiligen Landesvertreter am Donnerstag bei einem Treffen in Kenia.