"Unverzüglich"
Trump: Mit Putin Ukraine-Verhandlungen vereinbart
US-Präsident Donald Trump hat nach eigenen Angaben mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin einen "unverzüglichen" Beginn von Verhandlungen über die Zukunft der Ukraine vereinbart. Trump teilte mit, er habe ein "langes und hochproduktives" Telefonat mit Putin geführt. Er stimme mit Putin überein, dass der Krieg beendet werden müsse.
Trump telefonierte unmittelbar darauf mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Das Gespräch von Trump und Selenskyj habe etwa eineinhalb Stunden gedauert, teilte das Präsidialamt am Mittwochabend in Kiew mit. Selenskyj sprach eigenen Angaben mit Trump über die Chancen für einen Frieden. Es sei ein "bedeutsames Gespräch" gewesen, teilte Selenskyj mit. Trump habe ihm Einzelheiten seines Telefonats mit Putin mitgeteilt. Er und Trump hätten auch die Vorbereitung eines neuen Dokuments über Sicherheit, wirtschaftliche Zusammenarbeit und Ressourcenpartnerschaft besprochen. Außerdem hätten sie vereinbart, den Kontakt aufrechtzuerhalten und ein Treffen zu planen.
https://twitter.com/TruthTrumpPosts/status/1889721088701243686
Trumps Statement im Wortlaut
Ich hatte gerade ein langes und hochproduktives Telefongespräch mit Präsident Wladimir Putin aus Russland. Wir sprachen über die Ukraine, den Nahen Osten, Energie, Künstliche Intelligenz, die Macht des Dollars und verschiedene andere Themen. Wir reflektierten beide über die große Geschichte unserer Nationen und die Tatsache, dass wir im Zweiten Weltkrieg so erfolgreich zusammen gekämpft haben. Dabei erinnerten wir uns daran, dass Russland damals Dutzende Millionen Menschen verloren hat – und wir ebenfalls so viele!
Wir sprachen über die Stärken unserer jeweiligen Nationen und die großen Vorteile, die eine zukünftige Zusammenarbeit mit sich bringen könnte. Doch zuerst, wie wir beide übereinstimmend feststellten, wollen wir die Millionen von Todesopfern im Krieg zwischen Russland und der Ukraine beenden. Präsident Putin verwendete sogar meinen starken Wahlkampfslogan "COMMON SENSE" ("GESUNDER MENSCHENVERSTAND"). Wir beide glauben fest an dieses Prinzip.
Wir einigten uns darauf, sehr eng zusammenzuarbeiten, einschließlich gegenseitiger Besuche in unseren Ländern. Außerdem haben wir vereinbart, dass unsere jeweiligen Teams unverzüglich mit Verhandlungen beginnen. Der erste Schritt wird sein, Präsident Wolodymyr Selenskyj von der Ukraine anzurufen, um ihn über unser Gespräch zu informieren – was ich jetzt tun werde.
Ich habe Außenminister Marco Rubio, CIA-Direktor John Ratcliffe, Nationalen Sicherheitsberater Michael Waltz und Botschafter sowie Sondergesandten Steve Witkoff gebeten, die Verhandlungen zu führen, von denen ich fest überzeugt bin, dass sie erfolgreich sein werden. Millionen von Menschen sind in einem Krieg gestorben, der nicht stattgefunden hätte, wenn ich Präsident gewesen wäre – aber er ist passiert, also muss er beendet werden. Es dürfen keine weiteren Leben verloren gehen!
Ich möchte Präsident Putin für seine Zeit und Mühe in diesem Gespräch danken und auch für die gestrige Freilassung von Marc Fogel, einem wunderbaren Mann, den ich gestern Abend persönlich im Weißen Haus begrüßt habe. Ich glaube, dass diese Bemühungen zu einem erfolgreichen Abschluss führen werden – hoffentlich bald!
Trump nach Moskau eingeladen
Und auch der Kreml bestätigte das Telefonat und gab bekannt, Putin habe Trump nach Moskau eingeladen. Die beiden Präsidenten hätten ein Treffen vereinbart, berichtete die russische Nachrichtenagentur TASS.
Trump hatte im Wahlkampf immer wieder behauptet, er könne den Ukraine-Krieg innerhalb von 24 Stunden beenden - unter anderem wegen seiner guten Kontakte zu Putin. Die Frist verstrich nach seinem Start im Amt jedoch ohne Ergebnis. Seit seinem Amtsantritt hatte Trump wiederholt auffallend ausweichend auf Nachfragen reagiert, ob er seit seiner Vereidigung bereits mit Kremlchef telefoniert habe. Er hatte jedoch auch da schon ein baldiges persönliches Treffen mit Putin ins Gespräch gebracht.
Hegseth: Rückkehr zur Ukraine in Grenzen vor 2014 "unrealistisch"
Der neue US-Verteidigungsminister Pete Hegseth hat zentrale Forderungen der Ukraine zu einem US-vermittelten Frieden mit Russland zurückgewiesen. Eine Rückkehr zu den Grenzen der Ukraine vor 2014 - also vor Annexion der Krim-Halbinsel durch Russland - sei "unrealistisch", sagte Hegseth am Mittwoch.
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Die US-Regierung wolle eine souveräne Ukraine. Das Land brauche Sicherheitsgarantien, vor allem durch die Präsenz von europäischen Truppen nach Ende des Krieges. Hegseth betonte: Die USA würden keine Soldaten in die Ukraine entsenden.
Video: Wie weit kann Trump gehen?
Zusammenfassung
- US-Präsident Donald Trump hat mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin telefoniert und vereinbart, dass Verhandlungsteams sofort Gespräche aufnehmen sollen.
- Trump und Putin sind sich einig, dass der Krieg beendet werden muss, und Trump plant, den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj über das Gespräch zu informieren.
- Der Kreml bestätigte das Telefonat und gab bekannt, dass Putin Trump nach Moskau eingeladen hat, wo ein Treffen der beiden Präsidenten vereinbart wurde.
- Anschließend telefonierte Trump ebenfalls mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.